Koulikoro
Koulikoro ist eine kleine Stadt in Mali. Sie ist auch die Hauptstadt der Region Koulikoro und liegt am Ufer des Niger, ca. 60 km von der Hauptstadt Bamako entfernt. Seinen Namen "Kolo koro" (am Fusse des Berges) hat Koulikoro von dem Hügel, der es im Norden begrenzt. Koulikoro wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Dioba Diarra gegründet und 1894 in das französische Protektorat eingegliedert.
Koulikoro ist Industriestandort und Endpunkt der Dakar-Niger Eisenbahnlinie. Die Stadt entwickelte sich mit der Weiterführung der Eisenbahnstrecke des Dakar-Niger-Express, der hier zum ersten Mal am 10. Dezember 1904 endete. Die Strecke Bamako-Koulikoro wurde auf Grund des Hafens gebaut. Über diesen konnten Güter aus Gao, Mopti und Timbuktu auf den Zug weiter Richtung Westen zum Überseehafen nach Dakar transportiert werden.
Das Gelände um den Bahnhof ist zum Abstellplatz avanciert. Seit 10 oder 15 Jahre sein ist hier kein Zug mehr gefahren. In westlicher Richtung findet man die Weiche und die Gleise die die Güterzüge zum Hafen von Koulikoro brachten. Dort ist noch halb verblasst "Office du Niger" an den Gebäuden zu lesen. Die Gebäude sind heute meist bewohnt und im alten Hafenbecken wird Wäsche gewaschen.
Zwischen August und September, am Ende der Regenzeit, kann der Niger benutzt werden, um Waren nach Ségou, Mopti, Timbuktu und Gao zu transportieren. Pirogen transportieren Güter und Menschen von einer Seite des Niger auf die andere, zum "Plage de Koulikoro". Der Fluss und der Hafen spielen noch immer eine wichtige Rolle für den Personenverkehr und lokalen Gütertransport. Regelmässig starten Bote Richtung Gao und Mopti. Koulikoro ist der Ausgangspunkt und das Endpunkt der grossen Niger Fähren. Sie fahren einmal wöchentlich für ihre Reise stromaufwärts. Kreuzfahrten mit einer Pinasse fangen hier an und enden auch hier.
In Koulikoro leben auch die berühmten Maurer. Sie sind die Spezialisten für die Bauten aus Schlamm (Banco). (Banco ist eine Mischung des Sandes mit gehacktem Stroh und Dünger.
Der Cercle von Koulikoro ist in zehn Gemeinden unterteilt (Dinandougou, Koula, Meguetan, Nyamina, Sirakorola, Tienfela und Tougouni) und hat 118.686 Einwohner.
Seit 1989 ist Koulikoro in einer Dreier-Städtepartnerschaft verbunden mit Quetigny in Frankreich (bei Dijon) und Bous in Deutschland (Saarland). Heute zählt Koulikoro 26.000 Einwohner und ist angenehm ruhig.