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Wissen    Natur & Umwelt    

Natur & Umwelt


Wenn man Westafrika in von Norden in südliche Richtung durchquert, kann man verschiedene Klimagürtel mit ihrer ganz einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt bewundern. Im Norden liegt die Sahara und der angrenzende Sahelbereich. Hier handelt es sich um eine Dornen- und dann auch eine Baumsavanne. Der Süden Westafrikas ist das komplette Gegenteil des trockenen Nordens.


Am Küstenstreifen wächst der tropische Regenwald, der für die vielfältige Flora und Fauna ein ideales Gebiet ist. Durch den fast ganzjährigen tropischen Regen führen diese Bedingungen zu einem reichhaltigen Angebot natürlich wachsender Ressourcen.


Solche idealen Bedingungen für das Leben herrschen in der heissesten und grössten Wüste der Erde nicht. In der Sahara, die fast so gross wie Europa ist, kann die Temperatur an einem einzigen Tag um 50 Grad schwanken. Menschen, die der unwirtlichen Natur trotzen, besiedeln Oasen oder ziehen als Nomaden umher.


Mensch und Natur sind in Westafrika auf Regen angewiesen. Viele Arbeitsplätze in der für Westafrika wichtigen Landwirtschaft sichern vielen Menschen das überleben. In den Wintermonaten fällt an manchen Orten Westafrikas kein einziger Tropfen Niederschlag. Die Trockenzeit ist in den verschiedenen Klimazonen der Region unterschiedlich lang und führt oftmals auch zu Dürren. Insbesondere sind hier die Bereiche des Sahel betroffen.


In der trockenen Zeit des Jahres weht ein besonderer Wind: Der mächtige Harmattan ist ein Passat, der aus dem Nordosten der Sahara über Westafrika mit viel Sand und Staub zieht. Dieser Wind bringt auch hohe Temperaturen bis in den tropischen Bereich Westafrikas.

   

Westafrikanische Kulturlandschaft mit Feldern und Bäumen

Meldungen


Kakaoanbau treibt Abholzung in Westafrika voran

23.05.2023

Quelle: https://www.spektrum.de


KI liefert wichtige Informationen über Afrikas Ökosysteme

27.01.2021

Quelle: https://www.presseportal.de


Schiffbrüchiges Elfenbein gibt Geheimnisse preis

14.01.2021

Quelle: https://www.wissenschaft.de


Westafrika: Mit Daten gegen die Dürre

01.08.2019

Quelle: www.dw.com/de


Feinstaub belastet die Luft über Afrika

03.2019

Quelle: https://medizin-aspekte.de


Ökostrom für Westafrika

Die Länder Westafrikas wollen bis 2020 einen gemeinsamen Strommarkt aufbauen. Er soll die Energie aus dem Netz für die Menschen vor Ort bezahlbar machen und den Ausstoss von Treibhausgasen in der Region senken.

Quelle: https://www.klimareporter.de




18.10.2022

Die Opferzahlen in Zentral- und Westafrika steigen dramatisch an

Die Opferzahlen durch die Überschwemmungen in Zentral- und Westafrika steigen weiter dramatisch an. So sagte die nigerianische Ministerin für humanitäre Angelegenheiten, dass bereits über 600 Personen ums Leben gekommen sind. Rund 2400 Menschen wurden ausserdem verletzt, 1.3 Millionen Menschen mussten die Heimat verlassen. Längst ist auch die Nahrungssicherheit in Nigeria massiv gefährdet: 450'000 Hektar Ackerfläche stehen unter Wasser. Entsprechend hat die Regierung vorige Woche die strategische Nahrungsmittelreserve des Landes geöffnet.

Auch in Ghana war es Anfang Oktober nach schweren Regenfällen zu Überschwemmungen in der Region um die Hauptstadt Accra gekommen. Obwohl sich die Temperaturen auf dem afrikanischen Kontinent im Vergleich etwa zu Europa noch nicht so stark erhöht haben, sind die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika deutlich zu spüren.

Dennoch sind die zu beobachtenden Fluten kaum eine Überraschung und fügen sich in die Prognosen nahezu aller Klimamodelle ein: Die Menschen in Nigeria, Burkina Faso, dem Tschad, Niger und Mali müssen sich demnach auf deutlich mehr Regenfälle einstellen. Der Hintergrund für diese Entwicklung ist, dass der immer wärmere Atlantik mehr Feuchtigkeit an die Luft abgibt. Diese wird anschliessend mit dem Monsun immer weiter nördlich auf den Kontinent gedrückt.


Quelle: www.srf.ch


22.07.2022

Klimawandel: Wenn das Meer an Afrikas Küsten nagt

Erosionen und Sturmfluten bedrohen das Leben an Westafrikas Küsten, viele Menschen müssen bereits ins Landesinnere fliehen, sie verlieren ihre Lebensgrundlage. Westafrikas Strände sind von Erosion und steigenden Meeresspiegeln betroffen.


Ghana:

Vereinzelt wehen dürre Palmen im Meereswind, steinerne Ruinen ragen aus dem Sand. Die letzten Überreste eines Dorfes, das vom Meer belagert wird: Das Küstendorf Fuveme in der ghanaischen Volta-Region könnte bald verschwinden, für immer. Der kleine Ort in der Lagune von Keta ist bereits zur Insel geschrumpft und hat viele Familien gezwungen, ins Landesinnere zu ziehen. Im November letzten Jahres schlugen riesige Wellen aus dem Golf von Guinea auf die dünne Sandbank, auf der die letzten Bewohner des Dorfes lebten. Auch Dewornu musste fliehen. "Diese Katastrophe ereignet sich an allen Orten entlang der Küste, aber am schwierigsten ist es hier in Fuveme, weil wir auch noch an den Volta-Fluss grenzen. Wir müssen uns besser schützen, sonst werden wir sterben", sagt er im DW-Interview.

Viele dieser kleinen Fischerdörfer an der ghanaischen Küste liegen unterhalb des Meeresspiegels. Joel Deque ist Umweltschützer. Er glaubt, der Klimawandel habe wesentlich zum Anstieg des Wassers entlang der Küste beigetragen. "Der Raum zwischen der Lagune und dem Meer wird immer enger, bei den letzten Flutwellen drang das Meer in die Lagune ein, die Wellen fegten durch die Stadt. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Meer in ein paar Jahren diese Orte übernehmen könnte. Wir stehen vor einer grossen Gefahr", sagt er im DW-Interview.

Kwasi Appeaning Addo, Experte für Klimawandel an der Universität von Ghana in der Hauptstadt Accra, erforscht die Veränderung der Küsten: "Die Intensität von Sturmfluten hat in letzter Zeit zugenommen, was auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Es gibt höhere Wellen, der Meeresspiegel steigt - das sind natürliche Faktoren, die durch den Klimawandel angetrieben werden und die Erosion verstärken", sagt Addo zur DW.

Nicht nur die Natur, auch der Mensch trägt zur Erosion bei: Sandgewinnung an den Stränden sei zwar unzulässig, das Verbot werde aber nicht durchgesetzt, sagt Addo. Ein weiteres Problem: Die Zerstörung der Küstenvegetation, die für die Bekämpfung der Erosion unerlässlich sei.

Wie schafft Ghanas Regierung Abhilfe? Durch einen sehr technischen Ansatz, sagt Addo. "Sie versuchen, die Erosion durch harte Strukturen wie Wellenbrecher und Dämme zu bekämpfen", sagt er. Das sei  aber nicht nachhaltig. "Wir müssen überdenken, wie wir mit der Erosion umgehen lernen, anstatt sie zu bekämpfen."


Senegal:

In Westafrika frisst sich das Meer besonders schnell ins Landesinnere hinein: "56 Prozent der Küstenlinie in Benin, Elfenbeinküste, Senegal und Togo sind einer durchschnittlichen Erosion von zwei Metern pro Jahr ausgesetzt, das hat enorme Auswirkungen", sagt Maria Sarraf, Projektmanagerin für Umwelt und natürliche Ressourcen in Afrika. Es müsse mehr getan werden, betont Sarraf im DW-Interview.

Um die bedrohten Küstenregionen Westafrikas zumindest ein wenig zu schützen, hat die Weltbank ein 220-Millionen-Dollar-Projekt aufgelegt, von dem derzeit sechs Länder der Region profitieren. Mit dem Geld werden unter anderem Dämme und Küstenbefestigungen errichtet, Feuchtgebiete wiederhergestellt, Strände aufgefüllt.

Doch der Investitionsbedarf wäre viel grösser: Erosionen, Überschwemmungen und Verschmutzung richten laut Schätzungen der Weltbank allein in  Benin, Elfenbeinküste, Senegal und Togo Schäden in Höhe von jährlich 3,8 Milliarden Dollar an. Regierungen müssten laut Sarraf mehr Warnungen herausgeben, wenn eine Überschwemmung bevorsteht, damit die Bewohner das Gebiet rechtzeitig verlassen könnten.

Nicht nur Westafrika, auch andere Regionen wie das Nildelta in Ägypten, Küsten in Kenia und Ostafrika, auch südafrikanische Küstenorte wie Kapstadt sind den Gefahren steigender Meeresspiegel und dadurch stärkerer Fluten ausgesetzt. Laut Weltklimarat stiegen die Meerespegel rund um Afrika in den vergangenen dreißig Jahren schneller als im globalen Durchschnitt.


Quelle: dw.com


30.04.2021

Wildtierschmuggel in Westafrika boomt

Der Schmuggel von Wildtieren ist so verbreitet wie kaum eine andere Form illegalen Handels. Zuletzt verschoben sich die Hotspots nach Westafrika. Eine Studie gibt nun Einblick in die Ursachen. Demnach führt keines der zwölf befragten Länder der Region nach illegalen Wildtierfunden routinemässig finanzielle Fahndungen durch. Zudem hätten die Behörden sehr geringe Kenntnisse über die finanziellen Methoden der Schmuggler, heisst es in dem Bericht.

Westafrika hat sich daher der Studie zufolge zu einem wichtigen Knotenpunkt im weltweiten illegalen Wildtierhandel entwickelt. Der Schmuggel habe sich aufgrund erhöhter Aufmerksamkeit, steigender Strafen und verstärkter Fahndung von Hotspots in Ostafrika, wie Kenia und Tansania, Richtung Westen verschoben. "Die Verlagerung wird durch eine starke Kombination aus schwachen Strafverfolgungskapazitäten, gut vernetzten Verkehrssystemen und endemischer Korruption vorangetrieben", sagte die Hauptautorin des Berichts, Alexandria Reid.

Westafrikas Wirtschaftsmacht Nigeria ist nach Angaben des Uno-Büros für Drogen und Kriminalität (UNODC) zum weltweit wichtigsten Umschlagort für Elfenbein und Pangolinschuppen geworden. Allein im Jahr 2019 kamen mindestens 51 Tonnen beschlagnahmter Pangolinschuppen aus nigerianischen Häfen, die Hälfte aller Funde weltweit, verglichen mit nur zwei Tonnen vier Jahre zuvor, so UNODC. Die Folgen für vom Aussterben bedrohte Arten wie Elefanten und Pangoline (Schuppentiere) seien verheerend.

Der Schmuggel von Wildtieren ist nach Waffen, Drogen und Menschenhandel die viertgrösste Form des illegalen Handels weltweit und beläuft sich nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) auf 7 bis 23 Milliarden US-Dollar (5,8 bis 19 Milliarden Euro) pro Jahr.


01.08.2019

Deutschland und Westafrika kooperieren bei Wasserstoff

Deutschland und Westafrika wollen enger beim Klimaschutz und der Klimaforschung kooperieren, unter anderem um Wasserstoff als Energieträger zu erzeugen. Afrika sei reich an Energiequellen wie Sonne, Wind und in Teilen an Wasser, erklärte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zum Abschluss einer Reise nach Westafrika am Donnerstag in Berlin. In Afrika könne deshalb Wasserstoff hergestellt werden. "Die Welt braucht diese grüne Energie, und Afrika kann sie bereitstellen", sagte Karliczek. Als erster Schritt soll ein "Potenzialatlas" zu Wasserstoff erarbeitet werden. Er soll die Grundlage für weitere Kooperationen mit afrikanischen Partnern legen.

Weiter bildet Deutschland Klimaexperten aus und unterstützt die Partner dabei, Klimadaten in der Region besser zu erheben. Neue Projekte soll es beim Landmanagement und für die berufliche Bildung geben. Auch eine dezentrale Energieversorgung durch erneuerbare Energien werde unterstützt.

Karliczek hatte auf ihrer Reise an der Ministerkonferenz des Westafrikanischen Kompetenzzentrums für Klimawandel und angepasstes Landmanagement (Wascal) in Ghanas Hauptstadt Accra teilgenommen. Seit 2010 entwickelt das Bundesbildungsministerium mit den Ländern Benin, Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Gambia, Ghana, Kapverden, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo Kooperationsstrukturen in der Wissenschaft. Ziel sei es, das Wissen unter anderem zum Thema Klimaschutz zu verbessern.


Guinea 02.11.2017

Guinea richtet Nationalpark für 4000 Schimpansen ein

Guinea richtet einen neuen Nationalpark für 4.000 Schimpansen ein. Der Park in der Moyen-Bafing-Region, die für die vom Aussterben bedrohte Art einen herausragenden Stellenwert hat, wird 6426 Quadratkilometer umfassen.

Innerhalb der kommenden zwei Jahre soll der Park praktisch eingerichtet werden. Dabei werden die Gemeinden vor Ort einbezogen, damit die Einwohner verstehen, welche Kompromisse sie eingehen müssen und welche Formen des Lebensunterhalts sie womöglich ändern müssen.

Ohne Schutzgebiete wie in der Moyen-Bafing-Region sind die Schimpansen Westafrikas vermutlich dem Untergang geweiht. Innerhalb der letzten 20 Jahre ist ihre Population um 80 Prozent eingebrochen. Als Heimat von 17.000 Tieren spielt Guinea beim Erhalt der Art eine Schlüsselrolle.


Quelle:

https://www.regenwald.org



Klimaforscher warnen vor Folgen der Luftverschmutzung in Westafrika

Westafrika gehört zu den Regionen mit dem schnellsten Bevölkerungswachstum der Welt: 340 Millionen Menschen leben dort, mehr als 800 Millionen werden es Mitte des Jahrhunderts sein. Mit Industrialisierung und Urbanisierung nimmt auch der Ausstoss an Spurengasen und Partikeln rapide zu. Vor den Risiken der Luftverschmutzung über den Städten Westafrikas warnt nun ein internationales Wissenschaftlerteam um Peter Knippertz vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Auswirken könnte sie sich unter anderem auf das regionale Klima. Für ein besseres Verständnis der Prozesse sei intensivere Forschung dringend erforderlich. Ihre Studie stellen die Wissenschaftler nun in Nature Climate Change vor.

Die Atmosphäre über Westafrika sei, trotz ihrer zentralen Rolle für die Gesundheit und die wirtschaftliche Entwicklung, noch zu wenig untersucht und verstanden, so die Studie. Die Erfahrungen aus anderen dicht besiedelten Regionen der Welt wie Indien oder China zeigten jedoch, dass auch für Westafrika ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung, Klima und regionalen Auswirkungen des weltweiten Klimawandels erforderlich ist.

Das Klima Westafrikas wird wesentlich von einem empfindlichen Monsunsystem bestimmt, das Wind, Temperatur, Wolken- und vor allem Niederschlagsbildung beeinflusst. Schnell wachsende Städte wie Lagos in Nigeria, Accra in Ghana und Abidjan in der Côte d'Ivoire produzieren grosse Mengen schädlicher Aerosole. "Die Zunahme dieser kleinsten Partikel in der Atmosphäre kann sich unter anderem auf Wolkenbildung und Sonneneinstrahlung auswirken, und damit auch Veränderungen bei Niederschlägen und Temperatur zur Folge haben", sagt Klimaforscher Professor Peter Knippertz vom KIT. Gemeinsam mit Kollegen aus Grossbritannien und Frankreich warnt er davor, dass die Gesundheit der Bevölkerung, die Ernährungssicherheit und das Klima der Region gefährdet sind

Gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas Fink vom KIT untersucht Peter Knippertz insbesondere die Bewölkung über dem südlichen Westafrika. In dieser Region sind sowohl Bevölkerungszuwachs als auch landwirtschafltiche Produktion besonders hoch. "Gerade die für Westafrika typischen niedrigen Schichtwolken, auch Stratus genannt, stehen im Verdacht empfindlich auf Aerosolpartikel zu reagieren. Viele Partikel erzeugen mehr und kleinere Wolkentröpfchen, Dies hat einen Einfluss darauf, wie die Wolken die Sonneneinstrahlung reflektieren und Niederschlag bilden", erläutert Knippertz. Diese Wolken seien in den meisten Klimamodellen allerdings noch nicht ausreichend wiedergegeben, die Auswirkungen auf den Gesamtmonsun damit noch nicht geklärt, auch hier bestehe noch Forschungsbedarf.


Quelle:

Verschiedene Pressemeldungen 26.08.2015



Berliner Forscher entdecken neue Froschfamilie in Westafrika

Entlang von schnellfliessenden Flüssen und an Wasserfällen der Regenwälder Afrikas leben äusserlich sehr ähnliche aussehende Frösche, die Stromschnellenfrösche. Bei der Erforschung der Verwandtschaftsverhältnisse dieser Frösche haben Wissenschaftler des Museums für Naturkunde in Berlin, mit ihren Kollegen aus der Schweiz eine sensationelle Entdeckung gemacht. Die westafrikanischen Arten erwiesen sich als mit den anderen Stromschnellenfröschen nicht näher verwandt: Tatsächlich repräsentieren sie eine eigene Familie die sich bereits in der Kreidezeit, zu Zeiten der Dinosaurier, von anderen Froschfamilien abgespalten hat.

Jedes Jahr werden immer noch 100-200 neue Froscharten entdeckt und beschrieben. Meist ist über die Biologie und die Verwandtschaftsverhältnisse dieser Arten wenig oder nichts bekannt. Die Verbreitung und Verwandtschaft von Arten kann Wissenschaftlern aber wertvolle Erkenntnisse über die Vergangenheit unseres Planeten, z.B. zum Klima und der Geschichte von Ökosystemen liefern. Aus diesem Grund wollten Wissenschaftler des Museums für Naturkunde in Berlin, in einer internationalen Kooperation, die Verwandtschaftsverhältnisse einer Gruppe von Fröschen aufklären die sich auf schnellfliessende Regenwaldbäche und Wasserfälle spezialisiert haben. Die äusserlich sehr ähnlichen Arten der Stromschnellenfrösche waren aus Regenwäldern West, Zentral- und Ostafrikas bekannt. In ihren Untersuchungen verglichen die Forscher die molekulargenetischen und anatomischen Merkmale der bekannten Arten. Zu ihrem grossen Erstaunen erwiesen sich die Frösche Westafrikas als mit den anderen untersuchten Arten nicht näher verwandt. Für Michael Barej, dem Erstautor der Studie, war die Entdeckung sein wissenschaftlicher "Sechser im Lotto": "Eine neue Wirbeltiergattung zu entdecken ist schon klasse, aber als unsere Ergebnisse andeuteten, dass wir eine neue Familie entdeckt haben könnte, musste ich meine Euphorie erst einmal bremsen! Es erschien einfach zu unglaublich…".

Tatsächlich konnten die Wissenschaftler zeigen, dass sich die westafrikanischen Stromschnellenfrösche bereits in der Kreidezeit, also zu Zeiten der Dinosaurier, von anderen Froschgruppen abgespalten haben müssen. Neben genetischen Unterschieden fanden die Forscher, unter Einsatz von computertomographischen Methoden, auch diverse anatomische Besonderheiten. Als Konsequenz dieser Entdeckung schufen Michael Barej und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Frontiers in Zoology eine neue Familie für diese Tiere, die Odontobatrachidae. Der wissenschaftliche Name der neuen Froschfamilie, abgeleitet aus den griechischen Wörtern für Zahn und Frosch, verweist auf eine weitere, anatomische Überraschung: völlig froschuntypische, lange, spitze und nach hinten gebogene Zähne im Oberkiefer und massive Fangzähne im Unterkiefer. Wofür die Frösche diese Zähne brauchen ist noch unklar, evtl. jagen und fressen sie andere Frösche, wie computertomografische Aufnahmen eines kleinen Froschskelettes im Magen eines der Tiere nahelegen.

Die Entdeckung einer neuen Froschfamilie ist auch für den Naturschutz von Bedeutung. Die Zahnfrösche leben nur in wenigen Regenwaldresten der westafrikanischen Länder Guinea, Sierra Leone, Liberia und der  Côte d'Ivoire. Dass ausgerechnet diese Wälder, eine nur auf sie beschränkte Wirbeltierfamilie beherbergt, unterstreicht deren bekannte Bedeutung als "Hotspot der Biodiversität" noch weiter. Mark-Oliver Rödel vom Berliner Naturkundemuseum hofft deshalb auch, dass die Entdeckung der neuen Froschfamilie den dringend notwendigen Schutzbemühungen um diese Wälder neuen Schub verleihen könnte.


Quelle:

http://www.naturkundemuseum-berlin.de/presse/pressemitteilungen-2014/2014



Westafrika verliert seine Löwen

90 Prozent der rund 400 westafrikanischen Löwen leben im Reservat W-Arly-Pendjari im Grenzgebiet zwischen Benin, Burkina Faso und dem Niger. Einst zählte der Löwe (Panthera leo) zu den am weitesten verbreiteten Raubkatzen der Erde. Bis zum Ende der letzten Eiszeiten lebten verschiedene Unterarten von Amerika über Europa bis weit nach Asien hinein. In Europa dürften die letzten wild lebenden Löwen während des ersten Jahrhunderts verschwunden sein.

In Westafrika leben lediglich ein Prozent der 35.000 afrikanischen Löwen Afrikas. Die Organisation Panthera erfasste in einem auf sechs Jahre angelegten Programm die Löwenpopulation in dieser Region. In fünf Staaten der Westafrikas leben demnach nur noch 250 Löwen im fortpflanzungsfähigen Alter, hinzu kämen 150 jüngere Tiere. 90 Prozent im Reservat W-Arly-Pendjari im Grenzgebiet zwischen Benin, Burkina Faso und dem Niger, die anderen im Senegal und in Nigeria.

Die Löwen aus dem Osten und dem Süden sind sich genetisch sehr ähnlich. Aber die aus Zentral- oder Westafrika sind ganz anders." Die Löwen in Westafrika leiden vor allem unter der Konkurrenz mit den Menschen um Land. Jagdgebiete der Löwen werden zu landwirtschaftlichen Nutzflächen umgewandelt, zudem jagen Menschen Wild, das zu den Hauptnahrungsmitteln der Löwen gehört. Die Raubkatzen würden überdies von Bauern getötet, die ihr Vieh schützen wollen.

Die Hauptbedrohung für die Löwen in dieser Region ist, dass sie keinerlei wirtschaftlichen Nutzen haben. Die Politiker in den bitterarmen Ländern Westafrikas betrachteten ihre wilden Tiere nicht als potenziell gewinnbringend, anders als in Süd- und Ostafrika, wo der Safari-Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist. Daher sei es notwendig, dass der Westen Geld sammle, um die Löwen Westafrikas vor dem Aussterben zu bewahren.


Quelle:

Verschiedene Pressemeldungen 2014

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KI liefert wichtige Informationen über Afrikas Ökosysteme

Ergebnisse eines internationalen Forschungsprojekts zur Kartierung und Zählung einzelner Bäumen in Westafrika können dabei helfen, Ökosysteme zu stärken. Einen wichtigen Beitrag hat dabei das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen mit seiner Expertise in der Künstlichen Intelligenz (KI) geleistet. Eine Auswertung für Westafrika erlaubt nun wertvolle Einblicke in die Ökologie der Region. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht und das Projekt von der Redaktion als besonders bemerkenswert hervorgehoben.


Die Entwicklung von Wäldern ist weltweit gut erforscht. Allerdings ist es ebenso wichtig, einzelne Bäume und Baumgruppen zu identifizieren. Denn sie haben eine erhebliche Bedeutung für die regionale Ökologie und den globalen Klimawandel. Ein internationales Team von Forscherinnen und Forschern hat kürzlich erstmals die effiziente Kartierung und Zählung einzelner Bäume in großflächigen Gebieten ermöglicht. Die zentrale Bedeutung hat dabei ein Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI), das von Wissenschaftlern des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen für diesen speziellen Zweck angepasst und trainiert wurde. Der Erfolg des Projekts deutet darauf hin, dass es schon bald möglich wäre, alle Baumbestände weltweit zu kartieren – mit kleinen Einschränkungen.


Mehr Bäume als angenommen


In dem Forschungsprojekt, dessen wichtigste Ergebnisse kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurden, kartierten die Forscherinnen und Forscher auf 1,3 Millionen Quadratkilometern in Westafrika jeden Baum oder Busch mit einer Baumkrone, die mindestens drei Quadratmeter Fläche abdeckt. Das Resultat: In der westafrikanischen Sahara und der angrenzenden Sahelzone wachsen rund 1,8 Milliarden einzelne Bäume – wesentlich mehr als bisher angenommen wurde. Die gewonnenen Daten können unter anderem helfen, Ökosysteme zu stärken, Daten für den Klimaschutz zu gewinnen und Entwaldungsprozesse zu beobachten.


Künstliche Intelligenz mit Geoinformatik kombiniert


Die Identifizierung einzelner Bäume wurde dadurch ermöglicht, dass die NASA und private Raumfahrtunternehmen immer mehr hochauflösendes Bildmaterial der Erde bereitstellen. Um die Massen an Daten auszuwerten, haben die TZI-Wissenschaftler Professor Johannes Schöning und Ankit Kariryaa ein KI-Verfahren aus dem Bereich Deep Learning („fully convolutional neural networks“) adaptiert. „In der Arbeitsgruppe Mensch-Technik-Interaktion am TZI haben wir sowohl die Expertise in der Künstlichen Intelligenz als auch in der Geoinformatik“, erläutert Johannes Schöning, der die Forschungsarbeit im Rahmen seiner Lichtenberg-Professur der Volkswagenstiftung umgesetzt hat. „So konnten wir das Problem zusammen mit unseren Partnern an den Universitäten Kopenhagen und Münster lösen.“


Das gewählte KI-Verfahren kann Objekte – beispielsweise Baumkronen – an ihren charakteristischen Farben und Formen erkennen. Die KI wurde mit Hilfe von Bildern trainiert, in denen die Bäume manuell markiert worden waren. „Aufgrund der Besonderheiten der Region mussten wir dabei viele Hürden überwinden“, berichtet Ankit Kariryaa. „Zum Beispiel unterscheidet sich das Aussehen der Vegetation und des Bodens sehr stark zwischen den Gebieten mit geringem Niederschlag und denen mit viel Regen, daher haben wir zwei separate Modelle trainiert.“


Fernziel: Die Arten einzelner Bäume per Satellitenbild bestimmen


Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine Karte aller Bäume mit einem Durchmesser von mehr als zwei Metern im Süden von Mauretanien, Senegal und Mali. In Zukunft können die Ergebnisse nicht nur geografisch auf andere Regionen der Welt ausgedehnt werden, sondern sie lassen sich auch mit zusätzlichen Daten kombinieren, beispielsweise Radar-Sensoren. Dies könnte unter anderem helfen, verschiedene Baumarten zu unterscheiden.


Weitere Informationen:


Der Nature-Artikel zum Thema mit dem Titel „An unexpectedly large count of trees in the West African Sahara and Sahel“ ist hier abrufbar:


www.nature.com/articles/s41586-020-2824-5


Die Nature-Redaktion hat das Projekt auch als eines von zehn besonders bemerkenswerten wissenschaftlichen Ergebnissen des Jahres 2020 hervorgehoben:


www.nature.com/articles/d41586-020-03514-8


Die NASA hat das Projekt visualisiert:


https://svs.gsfc.nasa.gov/4865#30076


www.tzi.de


www.uni-bremen.de

Universität Bremen 27.01.2021

KI liefert wichtige Informationen über Afrikas Ökosysteme

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