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Papaya


Papaya (Carica papaya), auch Melonenbaum oder Papayabaum genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Melonenbaumgewächse (Caricaceae). Diese tropische Nutzpflanze stammt angeblich aus Mittelamerika.


Diese Pflanze wird oft als Baum bezeichnet, weil sie einen baumartigen Habitus besitzt. Die Papaya stammt ursprünglich aus dem Tiefland und Küstenregionen des tropischen Amerikas. Der Name geht aus der Sprache der Arawak-Indianer hervor. Schon zu Beginn des 16. Jahrhundert begannen die Spanier diese Pflanzenart auch auf den Antillen und den Philippinen anzupflanzen. Heute wird sie weltweit in den Tropen und Subtropen kultiviert. Wichtige Anbauorte sind Australien Indien Mittel- und Südamerika sowie in vielen Ländern Westafrikas und Kenia.


Botanisch gesehen ist die Papaya Beerenfrucht. Sie enthält genug Vitamine und Mineralstoffe. Der hohe Gehalt an Vitamin C, 100 Gramm Papaya enthalten im Schnitt 80 Milligramm, sowie reichlich Kalium, Magnesium und Beta-Carotin machen die Papaya-Frucht zu einem wichtigen Nährstoff-Lieferanten.


Die Frucht wird länglich-oval etwa 15 bis 45 cm im Längsschnitt und 10 bis 30 cm im Durchmesser gross und kann ein Gewicht von 3 bis 6 kg erreichen. In Europa kommt meistens brasilianische Papaya in den Handel. Diese Exemplare erreichen lediglich ein Gewicht von 0,5 kg. Ähnlich gross sind auch die Papaya in Westafrika. Dort wachsen die Papaya wie bei uns die Apfelbäume hinter dem Haus. Die Schale der vollständig ausgereiften Papayafrucht ist gelblich-grün, das Fruchtfleisch ist hellorange bis rosa und enthält in der Fruchtmitte schwarze Kerne, die von einem Häutchen umgeben sind. Papaya-Früchte verderben leicht und dürfen nie unter 7°C gelagert werden.


Die Kerne der Papaya enthalten grosse Mengen an Papain, einem Eiweiss spaltenden Enzym. Sie wurden früher in der Volksmedizin als Entwurmungsmittel verwendet.  Heute werden die Kerne in Pulverform als Zartmacher für Fleisch verwendet. Eine ähnliche Wirkung wird erreicht, wenn man rohes Fleisch in die Blätter des Papayabaums einwickelt oder in frischen Papayasaft einlegt.


In einigen westafrikanischen Ländern wird aus den Blättern der Papayapflanze ein Tee gekocht. Dieser wird dann als Vorbeugung gegen eine mögliche Malaria-Erkrankung getrunken. Positive Berichte aus Westafrika zur Malaria-Vorbeugung mit Papaya und deren Wirksamkeit sind berichtet worden, jedoch gibt es bis heute darüber noch keine wissenschaftlichen Studien.





Verwendung der Papaya in Westafrika


Am meisten wird das Fruchtfleisch der Papaya gegessen. Nach der Entfernung der Kerne wir die Papaya halb geschnittenen und man kann sie z.B mit einem kleinen Löffel essen. Auch zur Verwendung in Fruchtsalaten ist die Papaya bestens geeignet.


Aus den Blättern der Papaya-Pflanze kann man auch einen Tee kochen. Dieser wird zur Vorbeugung gegen Malaria getrunken.


Aus den Papaya-Samen wird ein Pulver gewonnen, dass man auch als Weichmacher bei der Zubereitung von Fleisch verwendet. Der  enthaltene Stoff Papain unterstützt dabei auch die Verdauung.



Verwendung in der Küche


Unreife Früchte können wie Gemüse verarbeitet werden. Das reife Fruchtfleisch hingegen schmeckt süsslich, mit etwas Zitronensaft und Zucker oder Ingwer wird der Geschmack noch verstärkt. Auch die Kerne der Papaya sind essbar und haben einen scharfen Geschmack.


Die Frucht muss beim Kauf gelbliche Streifen oder Flecken aufweisen, dann reift sie noch vollständig nach. Den Grad der Reife kann man vor allem an der Festigkeit erkennen: Je leichter sich die Frucht mit dem Finger eindrücken lässt, desto reifer ist sie. Sie zeichnet sich dann durch einen besonders intensiven und süssen Geschmack aus.



Medizin


Als Droge dienen:

Rohpapain, Caricae papayae succus (syn. Papainum crudum), der eingetrocknete Milchsaft der unreifen Früchte.


Wirkstoffe:

Im Rohpapain sind verschiedene proteolytische Enzyme, u. a. Papain und Chymopapain A und B enthalten. In den Blättern vor allem Polyketid-Alkaloide wie Carpain, Glucosinolate wie Glucotropaeolin, Saponine, Papain nur in geringen Mengen.


Anwendung:

Papain ist ein Eiweiss spaltendes Enzym, das in seiner Wirkung dem Pepsin der Hauptzellen des Magenfundus entspricht. Im Gegensatz zum Pepsin wirkt es im sauren und alkalischen Bereich. Man nutzt es in Fertigpräparaten erfolgreich bei Verdauungsbeschwerden, die vor allem auf eine Minderung der Eiweissverdauung zurückzuführen sind, die z. B. auf einem Pepsinmangel beruhen. Da auch die Bauchspeicheldrüse eiweissverdauende Enzyme bildet (Trypsin, Chymotrypsin, Elastase), können auch bauchspeicheldrüsenbedingte Verdauungsbeschwerden durch Papaingabe gelindert werden.

Weiterhin sind Kombinationspräparate im Handel, die bei verschiedenen Entzündungen, Ödemen und Schwellungen nach Verletzung und Operationen Linderung versprechen. Die Enzyme sollen entzündliche Stoffwechselprodukte beschleunigt abbauen und die Fliessgeschwindigkeit des Blutes verbessern. Ihr Einsatz erfolgt insbesondere zur begleitenden Langzeitbehandlung bei Tumoren und während einer Strahlentherapie. Dies wird aber kritisch gesehen. Gegenanzeigen sind insbesondere Blutungsneigung und Schwangerschaft.

In der Lebensmittelbranche verwendet man Papain zum Zartmachen von Fleisch. Isoliertes Chymopapain wird zur Injektionsbehandlung von Bandscheibenschäden eingesetzt (Chemonucleose).


Alte Grafik einer Papayapflanze


Papaya01.jpg Papayapflanze.JPG


Papayapflanze

Papayafruechte.JPG


Papayapflanze mit Früchten in der Côte d'Ivoire