1843 errichteten die Franzosen an der Küste der heutigen Republik Republik Côte d'Ivoire den Militärstützpunkt Grand Bassam. Von hier aus drangen sie ins Hinterland vor und begannen mit der Eroberung des südlichen Kong-Reiches.
1887/88 kam der französische Forscher L.G. Binger von Norden her in das Gebiet der heutigen Côte d'Ivoire. L.G. Binger wurde 1893 der erste Gouverneur der Côte d'Ivoire. Im Jahre 1899 wurde das Viertel der Europäer in Grand Bassam von einer Gelbfieberepidemie heimgesucht. Die Franzosen verlegten dann im Jahre 1900 die Hauptstadt der Côte d'Ivoire von Grand Bassam nach Bingerville. Grand Bassam hat eine Fläche von 11.300 ha und eine Bevölkerung von mehr als 65.000 Einwohnern. Über den Ursprung des Namens von Bassam gibt es nach Professor Niangoran Bouah (Ethno-Soziologe) zwei Theorien.
Es könnte vom N'Zima-Wort Bazouam abstammen. Eine N'Zima-Frau hätte einem Europäer zugerufen und dieser gedacht, es sei der Name des Ortes. Es geht auf die Sprache der Abouré zurück. Aus dem Wort Alsam (Abouré für: Abenddämmerung) entwickelte sich durch linguistische Bequemlichkeit Abassam und später Bassam.
Mutter-Kind Figur in einer Hotelanlage
Landungsbrücke (Le Warf) Grand Bassam
Alte Postkarte mit dem Leuchtturm
von Grand Bassam
Grand Bassam 1920
Lage von Grand Bassam in der Côte d'Ivoire
Justizpalast (Tribunal)
Der Leuchtturm von Grand Bassam
Der Leuchtturm wurde 1915 erbaut, andere Quellen nennen 1914 als Baujahr.
Er weist eine Höhe von vierundzwanzig Metern auf und besteht aus mit Kalkverputz und weiss gestrichenem Blockmauerwerk, das von einer Galerie und der Laterne abgeschlossen wird. Offensichtlich ist der Verputz zwischenzeitlich an den meisten Stellen abgefallen. Letzte Nachweise über den Betrieb stammen aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der Turm steht auf einem Landstreifen zwischen dem Atlantischen Ozean und der Ouladine Lagune. Der Standort des Turmes ist zugänglich, der Turm selbst jedoch nicht.
Grand Bassam Fotos
Alt Bassam
Alt Bassam (Ancien Bassam) liegt vor der Lagune und ist die alte Kolonialstadt im französischen Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Strassen tragen bis auf den heutigen Tag die Namen der ehemaligen Kolonialisatoren und französischen Gouverneuren. Die Architektur gilt als sehenswert, auch wenn vieles am Zerfallen ist. In den letzten Jahren wurden langsam Wiederherstellungsarbeiten durchgeführt um als UNESCO-Weltkulturerbe zu kandidieren. Der Strand ist stark frequentiert. In der Altstadt ist das Kunsthandwerk ein wichtiger Wirtschaftszweig. Hier steht auch die Kathedrale. Ausserdem hat sich hier das Nationale Trachtenmuseum der Côte d'Ivoire (Musée national du costume de Côte d'Ivoire) im alten Gouverneurs-Palast einquartiert. Das Museum zeigt neben Trachten auch Masken aus verschiedenen Regionen des Landes.
Neu Bassam
Neu Bassam (Nouveau Bassam) bezeichnet man die auf dem Festland liegenden neuen Quartiere, welche mit der Altstadt durch eine Brücke verbunden sind. Hier befindet sich das neue Stadtzentrum und der grösste Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten. Ursprünglich befanden sich hier nur die Unterkünfte der einheimischen Dienerschaft der in Alt Bassam residierenden Kolonialisten.
Seefahrt und Hafen
Die Landungsbrücke (Le Warf) von Grand Bassam war die erste Hafenanlage der Côte d'Ivoire. Mit dem Bau wurde 1897 begonnen. Die rund zweihundert Meter lange Brücke überwand die Brandung und erlaubte es den Schiffen, sicher anzulegen. 1923 wurde eine zweite Landungsbrücke dem Verkehr übergeben, denn die alte versank in einem Sturm in den Wellen. Ein Jahr zuvor waren 76.000 Tonnen umgeladen worden. Grand Bassam blieb eine wichtige Hafenstadt bis 1950 der Tiefseehafen von Abidjan eröffnet wurde. Überreste der Landungsbrücke von 1923 werden heute noch den Touristen als Sehenswürdigkeit angepriesen.
Meldungen zu den Anschlägen am 13.März 2016
Cote d'Ivoire 13.03.2016
16 Tote bei Anschlägen auf Hotels in Grand Bassam
Mit Kalaschnikows bewaffnete Angreifer hatten in dem Hotel "L'Etoile du Sud" (Stern des Südens), sowie den Hotels "La Paillote" und "Koral Beach" das Feuer auf Gäste eröffnet, sagten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Anschlag sollen mindestens 14 Menschen getötet worden sein. Angeblich sollen die Angreifer "Allahu Akbar" (Gott ist gross) gerufen haben.
Unter den Opfern sollen sich auch vier europäische Touristen befinden. Weitere Menschen wurde verletzt, wie Augenzeugen des Geschehens berichteten. Nach Angaben eines Mitarbeiters in einem Krankenhaus in Abidjan wurden in Folge der Anschläge mehr als 20 Schwerverletzte in das Krankenhaus eingeliefert. Die Zahl der Toten könnte dadurch weiter steigen. Im Internet veröffentlichte Videos zeigen vom Strand in den Hotelbereich flüchtende Menschen. Viele versteckten sich in ihren Häusern, während Sicherheitskräfte anrückten, sagte eine Anwohnerin der AFP. Bei den Gefechten mit den Angreifern wurden auch zwei ivorische Soldaten getötet. Sechs mutmassliche Terroristen konnten nach den Anschlägen festgenommen werden. Da schon eine Terrorwarnung bestand, konnten die in Grand Bassam stationierten Soldaten schnell zu den Orten der Anschläge gelangen.
Das rund 40 Kilometer östlich der Hauptstadt Abidjan gelegene Grand Bassam war während der französischen Herrschaft die wichtigste Stadt der Kolonie. Die Stadt ist bei westlichen Touristen beliebt. Die Côte d’Ivoire gilt wegen seiner geographischen Lage und wegen seiner politischen Nähe zu Frankreich schon länger als mögliches Anschlagsziel radikaler Islamisten.
Cote d'Ivoire 14.03.2016
Mindestens 22 Menschen sterben bei Anschlägen auf drei Hotels
Bei dem Attentat vom Sonntag wurden 22 Menschen getötet, davon sind 14 Zivilisten, zwei Soldaten und sechs Terroristen. Weiter verletzte liegen in Krankenhäusern in Abidjan. Mehrere Europäer kamen bei dem Anschlag ums Leben, darunter auch die deutsche Leiterin des Goethe-Instituts in Abidjan.
Mehrere bewaffnete Männer hatten am Sonntag in Grand-Bassam, rund 40 Kilometer östlich der Wirtschaftsmetropole Abidjan am Meer gelegen, das Feuer auf Hotelbesucher eröffnet. Überlebende des Angriffs schilderten schreckliche Szenen. Die vermummten Angreifer kamen zur Mittagszeit vom Strand. Dabei sollen sie mehreren Restaurantbesuchern gezielt in den Kopf geschossen haben. Auch ein Kind wurde aus kürzester Entfernung hingerichtet. Eine Splittergruppe der Al-Kaida bekannte sich nach Angaben des französischen Radiosenders RFI zu den Anschlägen. In den Bekennerschreiben begründete AQIM die Attentate mit dem Kampf gegen den Einfluss Frankreichs in der Region.
Die Regierung in Abidjan hatte den Kampf gegen Die Terroristen schon vor ein paar Jahren zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben erklärt. Die Armee verstärkte besonders im Norden des Landes ihre Truppen, um zu verhindern, dass Angreifer aus Mali oder Burkina Faso einsickern.