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Republic of Ghana

Geografie



Fläche und Grenzen:

Ghana umfasst eine Fläche von insgesamt 238.537 km². 30% des Landes sind bewaldetes Gebiet. 14% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt. 25% des Landes sind Trockensavanne. 26% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Kakao.


Das Land besitzt mit den folgenden drei Staaten eine gemeinsame Grenze: Burkina Faso mit einer Länge von 549 km, Côte d'Ivoire mit einer Länge von 668 km und Togo mit einer Länge von 877 km.


Berge:

Der höchste Berg des Landes ist der Afadjoto mit einer Höhe von 885 m. Weitere Berge sind der Djebobo mit einer Höhe von 876 m, Avegbadje mit einer Höhe von 863 m und der Akwawa mit einer Höhe von 788 m


Flüsse:

Der längste Fluss des Landes ist der Volta, der aus dem Weissen und dem Schwarzen Volta besteht. Die Gesamtlänge des Flusses beträgt etwa 1.600 km.


Seen:

Der grösste See in Ghana ist der Voltastausee im Osten des Landes mit einer Fläche von ca. 8.460 km²





Republik Ghana

Ghana grenzt im Norden an Burkina Faso, im Osten an Togo, im Süden an den Atlantik und im Westen an Côte d'Ivoire. Eine schmale, nach Osten hin breiter werdende Grasebene erstreckt sich von der Küste ins Landesinnere. Der Westen und Süden sind von dichtem Regenwald bedeckt. Im Norden herrscht bewaldetes Hügelland vor. Trockene Savanne und Waldgebiete schliessen sich an. Der äusserste Norden besteht aus einem durchschnittlich 500 m hohen Plateau. Die Akuapim-Hügel im Osten verlaufen parallel zur Grenze nach Togo. Der Rote und der Weisse Volta fliessen von Burkina Faso kommend in den Volta-Stausee, den grössten künstlichen See der Welt.


Geographische Lage:

 5°N - 11°N / 1°O - 3°W

Zeitzone:

MEZ - 1h

Fläche: 2

238.533 qkm

Höchster Punkt:

Mount Afadjato 880 m

Tiefster Punkt:

Atlantischer Ozean 0 m

Grösster See:

Volta 8462 qkm (Anteil Ghana)

Hauptstadt:

Accra

Bevölkerung:

29,340,248 (Juli 2020)

Bevölkerungsdichte:

123/qkm

Ethnische Zusammensetzung:

Akan 47.5%, Mole-Dagbon 16.6%, Ewe 13.9%, Ga-Dangme 7.4%, Gurma 5.7%, Guan 3.7%, Grusi 2.5%, Mande 1.1%, Andere 1.4%,

Religion:

Christen 74.2%, Muslime 17.6%, Naturreligionen 5.2%,

Sprache:

Amtssprache ist Englisch. Die afrikanischen Sprachen: Twi, Fanti, Ga, Ewe, Dagbani, Hausa und Nzima.

Währung:

1 Cedi = 100 Pesevas

Durchschn. Kaufkraft/Jahr:

2.100 EUR


Klima:

Das Klima ist tropisch mit zwei Regenzeiten (April bis Juni und Oktober/November). In den südlicheren Landesteilen ganzjährig sehr hohe Luftfeuchtigkeit.


Flora und Fauna:

Die Mangrovensümpfe der Küste gehen in Savannenland über, dem im südlichen Drittel des Landes ein weitgehend abgeholzter tropischer Regenwald folgt. Die nordwärts liegende Savanne ist Baumärmer und von kürzeren Gräsern bewachsen. Die Tierbestände sind noch reichhaltig und umfassen Löwen, Leoparden, Hyänen, Antilopen und Elefanten. In den Flüssen gibt es Krokodile, Seekühe und Flusspferde.


Politisches System:

Präsidialrepublik (im Commonwealth) seit 1979. Verfassung der IV. Republik von 1993. Parlament mit 200 Abgeordneten. Legislaturperiode: 4 Jahre. In der neuen Verfassung wurden ein Mehrparteiensystem und das allgemeine Wahlrecht eingeführt. Unabhängig seit 1957 (ehemalige britische Kolonie).


Wirtschaft:

Die Hälfte der Erwerbstätigen ist in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Diamanten- und Goldgewinnung, sowie der Bergbau (u. a. Manganerz) schaffen ebenfalls Arbeitsplätze und sind wichtige Devisenbringer. Die Fischerei expandierte in den achtziger Jahren. Die früher niedrigen Weltmarktpreise für Kakao, dem landwirtschaftlichen Hauptexportgut, haben der Wirtschaft zugesetzt. Ghana ist Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS). Das erstmalig in Ghana angewandte neue Wirtschaftsförderungsprogramm der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds hat sich als erfolgreich erwiesen. Es umfasst Massnahmen zur Liberalisierung der Wirtschaft, zum Abbau von Handelsschranken und staatlicher Kontrolle sowie Planüberwachung. Das Programm ist langfristig angelegt und die Auswirkungen somit weniger drastisch. Wichtige Haupthandelspartner sind die Länder Grossbritannien, Deutschland, USA, Niederlande und Frankreich. Die tropische Pflanzungswirtschaft liefert vor allem Kakao, ferner Bananen, Mais, Hirse, Yamswurzeln, Maniok, Naturkautschuk, Südfrüchte und Gemüse. Die Wälder erbringen Mahagoni u. a. Edelhölzer. Die Viehzucht ist durch das Auftreten der Tsetsefliege beeinträchtigt. Die Fischerei ist gut entwickelt. Sehr wertvoll sind die Vorkommen von Gold, Mangan, Diamanten und Bauxit. Noch vor dem Kakaoexport (rund 26% des Ausfuhrwerts) stehen Bergbauprodukte an erster Stelle. Das traditionelle Handwerk (Weberei, Metallverarbeitung, Schnitzerei, Töpferei) ist noch sehr verbreitet. Die Industrie ist nur wenig entwickelt. Sie umfasst Nahrungsmittelrzeugung, Holzverarbeitung, Textil- und chemische Industrie. Bei Akosombo wurde 1966 der Volta-Stausee fertig gestellt. Landwirtschaftliche Produkte: Kakao, Mais, Hirse, Yams, Maniok, Gemüse, Ananas, Bananen, Viehzucht, Fischfang, Forstwirtschaft. Gewinnung von Gold, Bauxit, Diamanten, Mangan. Tourismus. Exportgüter: Kakao, Holz, Gold, Diamanten, Manganerz.


Land:

Hinter der flachen, sandigen, feuchttropischen Küste erhebt sich das dicht bewaldete, bis 900 m hohe Bergland von Ashanti, die Hauptpflanzungszone, der sich nach Norden Feucht- und Trockensavannen anschliessen.


Bevölkerung:

Die Bevölkerung gehört verschiedenen Stämmen an (Fanti, Ewe, Ashanti u. a.). Sie ist zu 24% christlich, 30% sind Moslems, der Rest Anhänger von Naturreligionen.


Geschichte:

Seit dem 15. Jahrhundert trieben Europäer, zunächst Portugiesen, später vor allem Engländer an dem westafrikanischen Küstenstrich, der später Goldküste genannt wurde, Sklaven- und Warenhandel. Um 1700 entstand im Hinterland der militärische Staatenbund der Ashanti, der um 1800 seine Macht bis an die Küste ausdehnte. Die englischen (privaten) Besitzungen an der Goldküste kamen Anfang des 19. Jahrhunderts unter staatliche Gewalt; bis 1872 erwarb Grossbritannien die anderen europäischen Siedlungen für seine Kolonie. In sieben Kriegen zwischen 1826 und 1900 wurden die Ashanti unterworfen.


Nach dem 1. Weltkrieg kam auch der westliche Teil der deutschen Kolonie Togo als Völkerbundsmandat (später als UN-Treuhandgebiet) unter britische Herrschaft. Der Süden (die eigentliche Goldküste) wurde als Kronkolonie, das Ashanti-Land und der Norden wurden als Protektorate verwaltet. Seit 1920 entstand eine moderne Nationalbewegung, in der 1949 Kwame Nkrumah mit der Convention People's Party (CPP) die Führung ergriff. Nach dem ersten CPP-Wahlsieg 1951 wurde Nkrumah Premierminister der ersten autonomen schwarzafrikanischen Regierung im Britischen Empire.


Am 6. 3. 1957 erhielt das Land die Unabhängigkeit und nahm den Namen des alten Reiches Ghana an. Am 1. 7. 1960 wurde Ghana Republik, Nkrumah Präsident mit diktatorischen Vollmachten. 1966 wurde Nkrumah von Offizieren gestürzt. Seither wurde Ghana fast stets von wechselnden Militärgruppen beherrscht. Parlamentarische Regierungen bestanden nur 1969-1972 und 1979-1981.


Militärmachthaber war seit 1981 Hauptmann J. Rawlings. Er leitete 1991 demokratische Reformen ein. 1992 stimmte die Bevölkerung per Referendum einer neuen Verfassung zu. Die Präsidentschaftswahl im gleichen Jahr gewann Rawlings. Das seit 1981 bestehende Parteienverbot wurde aufgehoben. Bei seiner Amtseinführung 1993 proklamierte Rawlings die IV. Republik und verfolgte in Zusammenarbeit mit dem IWF eine konsequente Strukturanpassungspolitik. Aussenpolitisch trat er vor allem bei der Friedenssuche im Liberiakonflikt hervor. 1996 bestätigte die Bevölkerung Rawlings im Präidentenamt.


Nachdem Rawlings laut Verfassung bei den Wahlen 2000 nicht ein drittes Mal antreten durfte, gewann John Agyekum Kufuor (NPP) die Wahl gegen den früheren Vizepräsidenten John Atta-Mills (NDC). Kufuor wurde bei den letzten Wahlen im Dezember 2004 im Amt bestätigt. Im Jahr 2008 fanden erneut freie demokratische Wahlen statt. Aus Verfassungsgründen konnte sich Präsident Kufuor nicht mehr zur Wahl stellen. Den ersten Wahlgang am 7. Dezember hatte Akufo-Addo gewonnen, aber die absolute Mehrheit verfehlt. In der folgenden Stichwahl setzte sich NDC-Politiker Atta-Mills mit 50,23 Prozent der Stimmen durch, während Akufo-Addo nur auf 49,77 Prozent kam, so die Wahlkommission Anfang Januar 2009. Als Vizepräsident wurde am 7.Januar 2009 John Dramani Mahama  vereidigt.


Nach dem Tod des Präsidenten Atta Mills wurde Mahama Interimspräsident. Am 7. Dezember 2012 erreichte er bei den nationalen Präsidentschafts-wahlen bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. John Dramani Mahama vom National Democratic Congress (NDC) errang 50,7 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer Nana Akufo-Addo von der New Patriotic Party (NPP) erreichte 47,7 Prozent. Mahama profitierte vom Bonus des Präsidenten. Viele Wählerinnen und Wähler wollten nach vier Jahren NDC-Regierung nicht schon wieder einen Machtwechsel. Mahama gilt als bescheiden und bedächtig. Der Gegenkandidat Akufo-Addo hingegen agierte dagegen angriffslustiger und Gelegentlich wurde ihm auch Arroganz vorgeworfen.


Bei den Wahlen am 7. Dezember 2016 traten insgesamt sieben Präsidentschaftskandidaten an, darunter der bisherige Präsident John Mahama und der oppositionelle Kandidat Nana Akufo-Addo. Akufo-Addo erhielt 53,85 Prozent der Stimmen, Mahama kam auf 44,40 Prozent. Damit verlor zum ersten Mal in der Geschichte Ghanas ein amtierender Präsident sein Amt durch eine demokratische Wahl. Am 7. Januar 2017 wurde Akufo-Addo als Präsident vereidigt.


Karte von Ghana

Nationalhymne in englischer Sprache

God bless our homeland Ghana, And make our nation great and strong, Bold to defend forever, The cause of Freedom and of Right. Fill our hearts with true humility, Make us cherish fearless honesty, And help us to resist oppressors' rule, With all our will and might evermore. Hail to thy name, O Ghana, To thee we make our solemn vow. Steadfast to build together A nation strong in Unity. With our gifts of mind and strength of arm, Whether night or day, in the midst of storm, In ev'ry need, whate'er the call may be, To serve thee, Ghana, now and evermore. Raise high the flag of Ghana, And one with Africa advance. Black star of hope and honor To all who thirst for liberty. Where the banner of Ghana free flies, May the way to freedom truly lie. Arise, arise, O sons of Ghanaland, And under God march on for evermore!


Deutsche Übersetzung

Gott segne unser Heimatland Ghana und mach unsere Nation gross und stark, mutig und tapfer um für immer Frieden und Recht zu verteidigen. Lass uns ohne Angst aufrichtig sein, und hilf uns, der Herrschaft der Unterdrücker zu widerstehen mit unserem ganzen Willen und unserer ganzen Kraft. Gegrüsst sei dein Name, Ghana, wir geloben dir feierlich: Standhaft und gemeinsam zu erbauen eine Nation, stark in der Einheit, mit den Gaben unseres Verstandes und der Kraft unseres Armes, ob nacht oder Tag, mitten im Sturm, in jeder Not, wie auch immer der Ruf lautet, dir zu dienen, Ghana, jetzt und immer. Hisst die Flagge Ghanas und eins mit Afrikas Fortschritt, schwarzer Stern der Hoffnung und Ehre für alle die nach Freiheit dürsten, wo die Flagge von Ghana frei weht, möge der Weg der Freiheit wahrhaft liegen, empor, empor, oh Söhne des Ghanalandes, und unter Gott marschiert voran für immer!


"God Bless Our Homeland Ghana" ist seit 1957 die Nationalhymne von Ghana. Der Text und die Musik stammen von Philip Gbeho.


LandkarteGhana.jpg

Essen und Trinken in Ghana


Rezepte


Scharfe Fischsuppe

(6 Portionen)


Zutaten

1 kg Rotbarschfilet

2 Tomaten

3 Chilis gehackt

1 Zwiebel gehackt

1 Bd. Petersilie

1/2 l Wasser


Zubereitung

Den Fisch in Stücke schneiden, die Tomaten würfeln. Fisch und Tomaten mit Chilis, Zwiebel sowie gehackter Petersilie in Wasser bei grosser Hitze zum Kochen bringen. Bei verringerter Hitze 30 Minuten köcheln. Gelegentlich umrühren und, wenn nötig, Wasser zugiessen. Zum Ende der Kochzeit Salzen, durchrühren und heiss servieren. Servieren zu: Fufu.



Hähnchen mit Reis

(4 Portionen)


Zutaten

400 g Hähnchenbrustfilet

Salz, Pfeffer, Paprikapulver (süss), Curry

je 1 Knoblauchzehe, 1 kleine Zwiebel und rote Paprika

200 ml Organgensaft (reiner Saft)

1 Dose Kokosmilch

5 EL Sojasosse


Zubereitung

Aus einem Glas Orangensaft, 5 El. Sojasosse und einer gepressten Knoblauchzehe eine Marinade erstellen und die in Streifen geschnittenen Hähnchenfilets einige Stunden darin einlegen. Sollte es zeitlich mal nicht passen, so einfach die Zutaten der Marinade mit in die Sosse geben. Die Zwiebel und die Paprikaschote klein schneiden, die zweite Knoblauchzehen hacken, die Chilis entkernen und klein hacken. Das Fleisch aus der Marinade nehmen und abtropfen lassen (Marinade aufheben) und mit etwas Salz, viel süssem Paprika und etwas Curry würzen, Zwiebeln und Knoblauch und Fleisch in etwas Öl anbraten bis das Hähnchen goldbraun ist. Chilis und Paprikastreifen hinzufügen, mit der Marinade, der halben Dose Kokosmilch sowie einem Schuss Sahne ablöschen. Einige Minuten köcheln lassen bis das Fleisch gar ist. Mit Gewürzen Sahne, Kokosmilch und evtl. einem Schuss Wasser abschmecken. Sosse bei Bedarf binden.



Beans and Plantain

(6 Portionen)


Zutaten

500 g Bohnen (Schwarzaugenbohnen)

4 EL Öl (Palmöl)

2 Zwiebeln

100 g Tomatenmark

1 TL Chili, (Chillipepper rot)

6 Bananen, Plantain (Kochbananen), gut gereift

Öl, zum Ausbraten


Zubereitung

Bohnen über Nacht einweichen. Diese am folgenden Tag im Einweichwasser garen, bis sie sich mit einer Gabel leicht zerdrücken lassen. Unbedingt ohne Salz kochen, sonst werden die Bohnen nicht weich. 2 EL Palmöl in einer Pfanne erhitzen. In diese die sehr fein geschnittenen Zwiebeln hinzugeben und kurz anbraten. Bohnenmasse pürieren, am besten mit Kartoffelstampfer. Dabei darf nicht mehr zu viel Wasser im Topf sein. 100 g Tomatenmark mit Wasser verrühren, Salz und Chillipepper hinzugeben, verrühren und unter die Bohnenmasse rühren. Sollte der der Bohnenbrei zu dünn geworden sein, diesen im geschlossenen Topf erkalten lassen und dann neu aufwärmen. Ansonsten warmen Bohnenbrei mit den Plantains servieren. Zuvor: Plantain schälen, in Scheiben schneiden. Öl und den Rest Palmöl in die Pfanne geben. Cross braten.



Ghana Tourism

Ghana Fotos

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Demografisches Profil


Ghana hat eine junge Altersstruktur, etwa 57 % der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. Die Gesamtfruchtbarkeitsrate ist in den 1980er und 1990er Jahren deutlich gesunken, hat sich aber in den letzten Jahren bei etwa vier Kindern pro Frau eingependelt. Die Fertilität ist in der nördlichen Region nach wie vor höher als in der Greater Accra Region. Im Durchschnitt ist die gewünschte Fertilität seit einigen Jahren stabil geblieben. Stadtbewohner wünschen sich weniger Kinder als Landbewohner. Die gestiegene Lebenserwartung aufgrund besserer Gesundheitsversorgung, Ernährung und Hygiene sowie die gesunkene Fertilität haben den Anteil älterer Menschen in Ghana erhöht. Ghanas Anteil an Personen im Alter von 60+ gehört zu den höchsten in Subsahara-Afrika. Die Armut ist in Ghana zurückgegangen, aber sie bleibt in der nördlichen Region weit verbreitet, die anfällig für Dürren und Überschwemmungen ist und weniger Zugang zu Transportinfrastruktur, Märkten, fruchtbarem Ackerland und Industriezentren hat. Die nördliche Region hat auch eine niedrigere Einschulungsrate, eine höhere Analphabetenrate und weniger Möglichkeiten für Frauen.


Ghana war in den ersten Jahren nach seiner Unabhängigkeit 1957 ein Einwanderungsland, das vor allem Arbeitsmigranten aus Nigeria und anderen Nachbarländern anzog, um Mineralien abzubauen und Kakao zu ernten. 1960 machten die Einwanderer etwa 12% der ghanaischen Bevölkerung aus. In den späten 1960er Jahren entmutigten die sich verschlechternden wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen die Einwanderung, und Hunderttausende von Einwanderern, vor allem Nigerianer, wurden vertrieben.


In den 1970er Jahren verwandelten eine schwere Dürre und ein wirtschaftlicher Abschwung Ghana in ein Land der Auswanderung. Die benachbarte Côte d'Ivoire war das erste Ziel. Später wanderten Hunderttausende Ghanaer nach Nigeria aus, um in der boomenden Ölindustrie zu arbeiten, aber die meisten wurden 1983 und 1985 abgeschoben, als die Ölpreise einbrachen. Viele Ghanaer wandten sich daraufhin weiter entfernten Zielen zu, darunter anderen Teilen Afrikas, Europa und Nordamerika, aber die Mehrheit wanderte weiterhin innerhalb Westafrikas aus. Seit den 1990er Jahren hat die zunehmende Auswanderung von qualifizierten Ghanaern, vor allem in die USA und nach Grossbritannien, dem Land Fachkräfte im Gesundheits- und Bildungswesen entzogen. Innerhalb des Landes treiben Armut und andere Entwicklungsunterschiede die Ghanaer weiterhin vom Norden in den Süden, insbesondere in die städtischen Zentren.



Wirtschaftlicher Überblick


Ghana hat eine marktwirtschaftliche Wirtschaft mit relativ wenigen politischen Barrieren für Handel und Investitionen im Vergleich zu anderen Ländern der Region, und Ghana ist mit natürlichen Ressourcen ausgestattet. Ghanas Wirtschaft wurde durch ein Vierteljahrhundert relativ soliden Managements, ein wettbewerbsfähiges Geschäftsumfeld und eine nachhaltige Verringerung des Armutsniveaus gestärkt, hat aber in den letzten Jahren unter den Folgen einer lockeren Fiskalpolitik, hohen Haushalts- und Leistungsbilanzdefiziten und einer abwertenden Währung gelitten.


Die Landwirtschaft macht etwa 20% des BIP aus und beschäftigt mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte, hauptsächlich Kleinbauern. Gold-, Öl- und Kakaoexporte sowie individuelle Überweisungen sind die wichtigsten Devisenquellen.

Die Expansion von Ghanas aufstrebender Ölindustrie hat das Wirtschaftswachstum angekurbelt, aber der Fall der Ölpreise seit 2015 hat Ghanas Öleinnahmen um die Hälfte reduziert. Die Produktion in Jubilee, Ghanas erstem kommerziellen Offshore-Ölfeld, begann Mitte Dezember 2010. Die Produktion aus zwei weiteren Feldern, TEN und Sankofa, begann 2016 bzw. 2017. Die erste Gasverarbeitungsanlage des Landes in Atuabo fördert ebenfalls Erdgas aus dem Jubilee-Feld und versorgt mehrere ghanaische Wärmekraftwerke mit Strom.


Zu den wichtigsten wirtschaftlichen Problemen, mit denen die Regierung 2018 konfrontiert ist, gehören der Mangel an bezahlbarem Strom, das Fehlen einer soliden inländischen Einnahmebasis und die hohe Schuldenlast. Die AKUFO-ADDO-Regierung hat einige Fortschritte gemacht, indem sie sich zur Haushaltskonsolidierung verpflichtet hat, aber es bleibt noch viel zu tun.

Ghana unterzeichnete im April 2015 eine erweiterte Kreditfazilität in Höhe von 920 Millionen US-Dollar mit dem IWF, um die wachsende Wirtschaftskrise zu bewältigen. Die fiskalischen Ziele des IWF verlangen von Ghana, das Defizit durch den Abbau von Subventionen zu reduzieren, die aufgeblähte Lohnsumme im öffentlichen Sektor zu senken, die Steuerverwaltung zu stärken, die Steuereinnahmen zu erhöhen und die Gesundheit des ghanaischen Bankensektors zu verbessern.


Zu den Prioritäten der Regierung gehören die Umschuldung von Ghanas Schulden in Höhe von 31 Milliarden Dollar, die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums, die Reduzierung der Inflation und die Stabilisierung der Währung.