Gambia ist Afrikas kleinste Nation, bietet aber trotzdem eine Vielfaltan verschiedenen Landschaften und Sehenswürdigkeiten, die von breiten Sandstränden am Atlantik über üppige Tropenwälder, Sumpf- und Marschgebiete bis zu endlosen bewaldeten Savannen reichen.
Fluss Gambia
Der Fluss Gambia ist an der Mündung in der Nähe von Kap St. Mary über 10 km breit, bei Banjul verengt er sich jedoch auf 5 km. Die Stadt, Regierungssitz und einzige grössere Stadt des Landes, liegt an einem tiefen, geschützten Hafen auf St. Mary's Island. Die Gegend um den MacCarthy Square hat eine Kolonialatmosphäre mit schönen Bauwerken aus dem 19. Jahrhundert. Ganz in der Nähe befindet sich der Kunsthandwerks-markt. Das Nationalmuseum ist ebenfalls einen Besuch wert. Souvenirs kann man auch auf den Bengdulalu (Einzahl: Bengdula) am Wadner Beach, vor den Hotels Sunwing, Fajara und Senegambia und am Kotu Beach kaufen. Bengdula heisst "Treffpunkt" auf Manding und ist eine Ansammlung von Verkaufsständen im afrikanischen Stil, die Kunstgewerbe und Souvenirs aller Art anbieten. Südlich von Banjul bietet die Atlantikküste einige der besten Strände Afrikas. Viele Hotels gibt es in der Gegend um Banjul, Kombo und St. Mary. Der Fluss dominiert das Landschaftsbild, ist Hauptverkehrsader, dient der Bewässerung und bietet Angel- und Segelmöglichkeiten. Das ausgedehnte Fluss- und Mündungsnetz (Bolong) ist ein wahres Paradies für Vogel- und Naturliebhaber. Von Interesse ist das Abuko-Naturschutzgebiet, in dem man Affen, Krokodile, Vögel und Antilopen aus der Nähe beobachten kann.
Flussmündung & Fort Bullen
Fort Bullen liegt am Barra Point und wurde vor 200 Jahren von den Briten erbaut. Dieses Fort löste die Festung auf James Island (von den Franzosen zerstört) als Hauptverteidigungspunkt der Kolonie ab. Oyster Creek liegt in einer von verschiedenen Flüssen durchzogenen Gegend und ist problemlos von Banjul aus erreichbar.
Albreda
Bevor die Franzosen das Land verliessen, war Albreda eine sehr bedeutende Handelsniederlassung. In der Nähe liegt Juffure, Heimat der Vorfahren des amerikanischen Schriftstellers Alex Haley, der den Roman "Roots" geschrieben hat. Wer mehr sehen möchte, setzt mit der Fähre von Banjul nach Barra über, fährt weiter nach Juffure und Albreda (Fahrzeit ca. 50 Min.) und setzt dann mit dem Kanu nach Fort James Island über. Das Fort ist 1651 von den Deutschen erbaut und zehn Jahre später von den Briten erobert worden.
Tendaba
Tendaba ist ein neues Urlaubszentrum, das 160 km von Banjul entfernt liegt und auf dem Land- und Flussweg erreichbar ist. Weiter flussaufwärts, in der Nähe von Wassu, stehen faszinierende Steinkreise, über 1200 Jahre alte Begräbnisstätten. Nicht weit von Wassu liegt der Baboon Islands Nationalpark. Georgetown war während der Kolonialzeit die zweitgrösste Stadt des Landes und ist weiterhin das Handels- und Verwaltungszentrum dieser Region. Basse Santa Su ist ein wichtiges Handelszentrum am Oberlauf des Gambia mit schönen Gebäuden von der Jahrhundertwende.
Perai Tenda & Sutukoba
Am Flussufer bei Perai Tenda stösst man auf zahlreiche verlassene Läden, die einst von europäischen, einheimischen und libanesischen Händlern betrieben wurden. Sutukoba war früher eine geschäftige Handelsstadt und portugiesischer Umschlagplatz für Güter aus dem Landesinneren.
Gambia Travel Info
Regionen
Das Land setzt sich aus fünf Divisionen und einer Stadt* zusammen: Banjul*, Central River, Lower River, North Bank, Upper River, Western.
Städte
Banjul
Die Hauptstadt Gambias ist eigentlich recht gemütlich zu nennen und liegt auf einer Halbinsel. Banjul ist eher die politische Hauptstadt.
Serekunda
Serekunda ist die wirtschaftliche Hauptstadt. Hier findet man durchaus auch westliche Produkte und grosse Märkte. Das Durcheinander ist in Serekunda allerdings recht gross.
Brikama
Die letzte Stadt im Landesinneren, die noch auf "ordentlichen" Strassen erreicht werden kann.
Gunjur
Hier findet man herrliche Strände ohne Touristen.
Soma
Hier wechselt man meistens die Transportmittel oder übernachtet, wenn man nach der langen Fahrt auf schrecklichen Strassen zu müde ist.
Farafenni
Die Stadt auf der nördlichen Seite vom Gambia-Fluss. Von hier kann man leicht in den Senegal kommen.
Janjanbureh
(früher Georgetown) schöner Ort auf einer Insel mit herrlichen Vögeln und einem Sklavenhaus.
Bansang
Marktort Ostgambias. Es gibt Hügel in der Region.
Basse Santa Su
Östlichste Stadt Gambias mit Grenzübergang zum Südsenegal und Transportmöglichkeiten nach Guinea.
Anreise
Flugzeug
Die Einreise mit dem Flugzeug ist problemlos. Aber nur wenige Airlines steuern den Banjul International Airport (BJL) an, beispielsweise gibt es eine Verbindung mit Brussels Airlines über Brüssel. Bei Ankunft und bei Abflug ist es notwendig, Informationen zur Person in schriftlicher Form abzugeben. Dazu werden jeweils entsprechende Zettel verteilt. Je nach Reiseunternehmen ist eine Touristengebühr von 10 Euro noch vor Ort fällig.
Mobilität
Bahn
Eine Eisenbahn existiert nicht.
Bus
Den Personenverkehr führt hauptsächlich die Gambia Public Transport Corporation (GPTC) durch, sie betreibt ein gut ausgebautes Busnetz. An der Küste sehr häufige Verbindungen, im Landesinneren seltener. Fahrpläne gibt es nicht oder werden nicht eingehalten. Die Reise ins Landesinnere ohne eigenes Auto ist nicht zu empfehlen.
Schiff
Die Fähre von Banjul nach Barra kann man nutzen, um ins Landesinnere (Nordufer des Gambia) zu kommen.
Mietwagen / Taxi
Wenn man sich ein kleines, gebrauchtes und aus irgend welchen anderen Teilen zusammen-geschustertes Auto kauft bzw. mietet, lässt man sich garantiert auf ein Abenteuer ein. Mit einem neuen, gepflegten Jeep sollten ausgedehnte Erkundungstouren kein Problem sein. Für kurze Strecken benutzt man besser ein grünes Touristentaxi, ein gelbes einheimischen Taxi.
Da die Taxis relativ günstig sind, kann durchaus in Erwägung gezogen werden mit einem Taxi ins Landesinnere zu reisen, oder selbstverständlich mit organisierten Trip. Fahrten die über Birikama gehen, werden aber zur Tortour. Die Strassen sind nur bei trockene Verhältnissen passierbar eine Reise lohnt sich aber dennoch für die etwas Abenteuerwilligen. Banken sind meines Wissens im Landesinnere nur sehr selten (wenn überhaupt) und Tankstellen führen teilweise kein Benzin. Von Senegambia nach Masa Konko benötigt man zwischen 4 und 10 Stunden. Nach der Unabhängigkeit von Grossbritannien wurde, wie in den übrigen Staaten Westafrikas, Rechtsverkehr eingeführt.
Sprache
Englisch verstehen die meisten Leute. Da in Gambia auch viele Senegalesen leben wird auch Französich gesprochen.
Kaufen
Kreditkarten werden nur in grösseren Hotels akzeptiert.
Die Preise sind sehr billig, wenn man gut handeln kann. (Zwischen 30% und 3% ist ein realistischer Preis. Faustregel, wenn sich der Verkäufer während 2 Minuten nicht mehr herunterhandeln lässt, hat man langsam einen realistischen Preis erreicht).
Küche
Yassa ist ein gambianisches Gericht: Zwiebelsauce, scharf gewürzt mit schwarzen Pfeffer, dazu gibt es Fisch oder Fleisch und Reis oder Kartoffeln.
Unterkunft
An der Küste gibt es sehr gute Hotels, im Landesinneren billige Unterkünfte, die aber normalerweise sauber sind.
Lernen
Die Kinder gehen gerne in die kostenpflichtige Schule. Über mitgebrachte, alte, ausgesonderte Schulsachen wie Bleistifte, Kugelschreiber, Hefte, Blöcke usw. freut sich jedes Kind. Ausserdem ist es besser als Geld (wo man nicht weiss ob es auch für Schulsachen benutzt wird) oder Süssigkeiten (Zahnproblem).
Sicherheit
Gambia ist ein sicheres Land. Es gibt manchmal Probleme mit Senegalesen nach Fussballspielen.
Gesund bleiben
Eine Impfung gegen Gelbfieber ist sinnvoll. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist sie vorgeschrieben. Informationen vom Gesundheitsamt beachten, impfen lassen und Malariaprophylaxe betreiben!
In Gambia herrscht wie in den meisten afrikanischen Staaten Knappheit an Medikamenten. Aus diesem Grunde sind Medikamente hauptsächlich für die Einheimischen vorgesehen. Deshalb wird empfohlen, eine Reiseapotheke mit den wichtigsten Medikamenten mitzuführen.
Ein Apotheker gibt gern Auskunft, was für eine Reise durch Westafrika sinnvoll ist.
Klima
Regenzeit: Ab Mitte Juni bis Mitte Juli ist die erste Periode. Danach gibt es eine kurze Pause. Ab August bis Anfang Oktober ist die zweite Regenperiode.
Respekt
Ordentlich herumlaufen, möglichst in Hemd und man wird sehr respektiert. Anständiges Aussehen ist wichtig. Ältere Menschen werden besonders respektiert. Im Gegensatz zu jüngeren die eher Respekt zeigen sollten. Als Tourist in Strandregionen ist man sowieso der reiche Ausländer und somit Freiwild für Bettler (Bumpsters)!
Kommunizieren
An der Küste gibt es Internetcafés. Telefonzellen gibt es in grösseren Orten.
Nicht alle deutschen Mobilfunkanbieter haben ein Abkommen mit Mobilfunkgesellschaften in Gambia und das Roaming funktioniert nicht. Man das deutsche Handy trotzdem nutzen. Vorort werden Prepaid Karten von regionalen Anbieter verkauft mit denen man wieder sein Handy nutzen kann. Man muss dazu die eigene SIM Karte gegen diese Prepaid Karte austauschen. Prepaid-Karten zum Mobiltelefonieren (national, international) kann man überall kaufen.
Gambia Tourismus
Der Tourismus in Gambia leistet nach der Landwirtschaft den zweitwichtigsten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt. Die meisten Touristen besuchen das Land der Strände wegen. Daneben sind Fluss- und Vogelexkursionen besonders wichtig. Auch kulturell Interessierte kommen nach Gambia, um das Trommeln auf einer Djembé in einem mehrtägigen Kurs zu lernen.
Mitte der 1960er-Jahre begann ein schwedisches Reisebüro, Reisen nach Gambia anzubieten. Die Zahl der Hotelbetten stieg von anfänglich 52 auf 4.500 im Jahr 1989. Durch die Zunahme des Tourismus in den letzten 30 Jahren wurde nach und nach mehr als die Hälfte der erschlossenen Küstenlinie bebaut, und die Regierung Jammeh forciert die weitere Zunahme des Fremdenverkehrs.
Allein reisende Frauen, die sich sicher im Land bewegen wollen, nehmen die Dienste gelegentlich an. Die Bumster hoffen, für sich und ihre Familien Almosen zu erhalten, oder spekulieren auf eine Heirat mit anschliessender Emigration ins "Paradies" Europa.
Essen und Trinken
Die gambische Küche gehört zur westafrikanischen Küche, die durch die nordafrikanischen Länder von der arabischen Küche beeinflusst wurde. Wegen der geringen Grösse des Landes wird man keine typisch gambischen Spezialitäten finden, die Gerichte werden in Variationen oder mit anderem Namen auch in Senegal und den anderen westafrikanischen Ländern zu finden sein. Im Gegensatz zu Senegal, wo sich die französische Küche der ehemaligen Kolonialmacht mehr durchgesetzt hatte, konnte die englische Küche in Gambia nicht Fuss fassen.
Gekocht wird viel mit frischem und getrocknetem Fisch. Folgende Fische werden beispielsweise dabei verwendet: Frauenfisch, Barrakuda, Meeräsche, Korallenfische und Seezunge. Als Beilage werden Reis, Süsskartoffeln, Maniok, Okra und andere Gemüsesorten verwendet. Typisch für die gambische Küche ist die Erdnusssosse.
Die Hauptgerichte sind Chicken Yassa (oder sisay yassa), ein in Zitronensaft und Zwiebeln sauer eingelegtes Hähnchen und Benachin, ein Reisgericht, das mit frischem Gemüse und getrocknetem Fisch zubereitet wird. Daneben gibt es Domoda, einen Eintopf mit Erdnusssosse, der mit Fleisch und Gemüse zubereitet wird. Als kleine Zwischenmahlzeit gelten die Fish Cakes, mit Fisch und Gewürzen gefüllte frittierte Teigtaschen. Als Süssspeise gibt es das Chakery, das mit Joghurt zubereitet wird. Neben frischem Obst wird man immer frisch geröstete Erdnüsse bekommen.
Auf Grund des islamischen Glaubens ist Alkohol nicht weit verbreitet. Die Volksgruppen Aku und Diola aber trinken gerne Palmwein. Dazu wird gegorener Saft aus Palmen mittels aufgehängter Flaschen gesammelt. Das Hauptgetränk der Gambier ist aber Ataya, ein grüner Tee, der wie im nordafrikanischen Raum im Rahmen einer rituellen Teezeremonie getrunken wird. Ferner werden Fruchtsäfte (Mango, Guave, Papaya, Tamarinde) und der aus getrockneten Hibiskusblüten (Hibiscus sabdariffa) zubereitete Bissap-Saft getrunken. Eine weitere Spezialität des Landes ist der Kinkéliba-Tee.
Kleidung
Die Westafrikaner tragen gerne bunte Kleider, die Stoffe sind dünn gewebt und in der Batik-Technik gefärbt. Im Strassenbild der Küstenregion um Serekunda mischt sich die europäische Kleidung gleichberechtigt mit den traditionellen Gewändern. Trotz vielfach staubiger und unbefestigter Strassen sind Gambier stets bestrebt, sauber und modisch gekleidet zu sein.
Für das islamische Freitagsgebet kleiden sich die meisten Männer, auch die jungen Männer in der Küstenregion, die sonst gerne westliche Kleidung tragen, in einen Kaftan. Die muslimischen Sitten werden aber hier freier ausgelegt, Frauen haben hier andere Möglichkeiten, Modebewusstsein zu zeigen. So ist eine freie Schulter überhaupt nichts Verwerfliches, selbst eine entblösste Brust einer stillenden Frau wird dort eher akzeptiert als in westlichen Ländern. Einzig das Knie einer Frau sollte bedeckt sein, obwohl man dieses Tabu in der Küstenregion auch lockerer sieht.
Feiertage
Die elf gesetzlichen Feiertage gründen sich auf die beiden Nationalfeiertage am 18. Februar (Independence Day) und am 22. Juli (Republic Day) und die religiösen Feiertage der beiden grössten im Land vertretenden Religionen. Trotz der Mehrheit der muslimischen Bevölkerung haben die christlichen Feiertage ihren Platz, dies liegt begründet in der britischen Kolonialgeschichte.
Der Sonntag ist seit der Kolonialzeit wöchentlicher Ruhetag. Fällt ein Feiertag auf einen Sonntag, so wird er auf den folgenden Montag verschoben, der dann arbeitsfrei ist.
Der Freitag ist der Gebetstag der Moslems, strenggläubige halten nach dem Mittagsgebet (Freitagsgebet) ihre Geschäfte geschlossen.
Botschaft (mit Zuständigkeit für die Bundesrepublik Deutschland, jedoch ohne Visumserteilung)
Ambassade de République de Gambie
126, Avenue Franklin Roosevelt
1050 Brüssel, Belgien
Tel: 0032 - (0)2 - 640 10 49
Fax: 0032 - (0)2 - 646 32 77
Fremdenverkehrsamt
Gambia Tourism Authority
Feuerbachstr. 26
40223 Düsseldorf
Tel: 01805 - 482481
Deutsche Vertretung in Gambia
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
29, Independence Drive Banjul
Tel: 00220 - 22 77 83
Fax: 00220 - 22 45 45
Zuständigkeitsbereich für Rechtsfragen
Botschaft der BRD in Senegal,
20, Avenue Pasteur, Angle Rue Mermoz,
B.P. 2100 Dakar, Senegal
Tel: 00221 - 338 89 48 84
Fax: 00221 - 338 22 52 99
E-Mail: reg1@daka.auswaertiges-amt.de
Web: http://www.dakar.diplo.de
Rechts- und Konsularabteilung
Fax: 00221 - 338 23 69 31
Ein- und Ausreisebestimmungen
Reisende aus der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen für einen Aufenthalt in Gambia von bis zu drei Monaten kein Visum. Benötigt wird ein bei der Einreise noch drei Monate gültiger Reisepass, Rückreisetickets sowie ausreichende Geldmittel.
Bei der Einreise aus einem Gelbfieber-Gebiet muss eine gültige Gelbfieber-Impfung nachgewiesen werden.