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Kaffeeanbau in Westafrika


Der Kaffeeanbau in Westafrika ist vorwiegend auf die Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) beschränkt. Vor 20 Jahren war die Côte d'Ivoire nach Brasilien und Kolumbien der weltweit drittgrösste Kaffeeproduzent.

Andere Länder holten erfolgreich auf, weil es die Farmer der Côte d'Ivoire versäumten, unwirtschaftlich gewordene Kaffeebäume, durch neue ertragreichere Arten zu ersetzen. Immerhin werden heute noch in der Côte d'Ivoire ca. 1.4  Millionen Sack (60 Kg) produziert. Zu den grössten Hauptabnehmern gehören Frankreich und Italien.


Im Jahr 2009 hat der Nestlé-Konzern ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Abidjan eröffnet. Das neue Zentrum soll zur Qualitätssteigerung und Ertragssteigerung von Kaffee, Kakao, und Maniok in Westafrika beitragen, da seit Jahren die Ernten aus verschiedenen Gründen rückläufig sind.


Die Côte d'Ivoire liegt in der Produktion von Robusta-Kaffee nach Vietnam an zweiter Stelle. Ein Kaffee-Produkt aus der Robusta Bohne ist der lösliche Instant Kaffee. Während im Westen Afrikas vermehrt der Robusta-Kaffee auf den Plantagen angebaut wird, ist es im östlichen Bereich Afrikas eher der Arabica-Kaffee.



Die 4 grössten Exporteure von Robusta Kaffee


1. Vietnam 11.608

2. Côte d'Ivoire 5.909

3. Indonesien 5.194

4. Uganda 2.513


Die 4 grössten Exporteure von Arabica Kaffee


1. Brasilien 18.025

2. Kolumbien 9.175

3. Mexiko 5.304

4. Guatemala 4.846


Mengenangaben jeweils in 1.000 Sack à 60 kg


Liste der grössten Kaffeeexpoteure (Länder)


Stenophylla Kaffee


Die besonders kleinblättrige Pflanze aus Westafrika (Guinea, Côte d'Ivoire und Sierra Leone) kann in bis zu 700 m Höhe angepflanzt werden.


In Sierra Leone wird dieser Kaffee als der bekannte "Highland Coffee" hergestellt. Die Bohnen sind rund und gross, die Früchte werden bei der Reifung schwarz.


Excelsa Kaffee


Die Excelsa-Kaffeebohne wurde zuerst 1904 am Tschadsee entdeckt. Aufgrund der dort herrschenden klimatischen Bedingungen ist  diese seltene Kaffeesort sehr teuer und findet deswegen in der Kaffeeindustrie nur wenig Verwendung (ca. 1 % der Weltproduktion). Excelsa-Bohnen ähneln sehr der Robusta-Bohne und sind besonders aromatisch.


Die Excelsa-Pflanze hat ein schnelles und kräftiges Wachstum und zählt zu den grössten Kaffeepflanzen der Welt. Der Reifeprozess beträgt 12 bis 14 Monate. Excelsa ist eine besonders robuste Kaffeepflanze, da sie mit dürren und trockenen Bodenverhältnissen auskommen muss. Hauptsächlich wird Excelsa in der Region um den Tschadsee angebaut und gehört zu den Haupteinnahmequellen für das Land. Weitere Anbaugebiete sind Liberia, Sierra Leone, Benin, Zentralafrikanische Republik, Philippinen, Indonesien, Vietnam.


Robusta Kaffee


Robusta Kaffee wird vorwiegend in Westafrika und angebaut. Entdeckt wurde der Coffea Canephora im 19. Jahrhundert in Afrika. Diese Kaffeeart ist im Vergleich mit anderen Sorten wesentlich unempfindlicher gegen zu hohe Feuchtigkeit, Hitze, oder Krankheiten.


In der Weltproduktion umfasst der Robusta Kaffee ca. 30 %. Der Koffeingehalt von Robusta Bohnen liegt mit etwa zwei bis vier Prozent doppelt so hoch, als bei anderen Kaffeesorten. Er ist auch ein kostengünstiger, jedoch nur zweitklassiger Kaffee.


Der Robusta Kaffee wächst als Baum, oder als Strauch. Wegen der besserer technischer Ernte wird er vorwiegend als Strauch angebaut. Die höchsten Erträge können nach 10 - 14 Jahren erzielt werden und nach ca. 20 Jahren müssen die Sträucher durch neue ersetzt werden.












Kaffeeverpackung aus Westafrika

Kaffeeproduktion (in 1000t)  Weltweit grösste  Exporteure

2003

2005

2009





Brasilien

1991

1976

2368

Kolumbien

702

753

510

Vietnam

674

830

1080

Indien

275

275

289

Mexiko

311

288

252

Guatemala

228

228

210

Äthiopien

220

240

270

Uganda

198

129

180

Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste)

161

117

111

Peru

160

175

198

Kaffeestrauch.JPG


Kaffeestrauch





Kaffeefrucht01.JPG


Robusta-Kaffeefrüchte nach der Ernte





Kaffeefrucht02.JPG



Arabica Kaffee


Die Pflanze ist ein knapp 8 m hoch wachsender, reich beblätterter Baum. Aus den weissen Blüten bilden sich die Kaffeekirschen. In reifem Zustand sind das meist rot gefärbte Steinfrüchte.

 

Ursprünglich aus Äthiopien stammend, wird Arabica heute in zahlreichen tropischen und subtropischen Ländern in vielen Sorten angebaut.Die Arabica Pflanze gedeiht im Bergland unter dem Schutz hoher Bäume. Der Reifungsprozess nimmt eine Zeit von sechs bis acht Monaten in Anspruch und ist somit deutlich länger als beim Robusta Kaffee. Arabica ist immergrün und benötigt eine hohe Niederschlagsmenge. Der Arabica-Kaffee Anbau nimmt heute ca. 60 % der Weltkaffeeproduktion ein.

 

Typisch für die Arabica-Bohnen ist die nasse Aufbereitung nach der Ernte. Der Arabica Kaffee enthält nur 1-2% Koffein und damit nur halb soviel Koffein wie der Robusta-Kaffee.  Der Kaffee gilt aber wegen seinem feinen Aroma zu den besonders hochwertigen Sorten.











Werbeplakat.jpg


Werbeplakat für lnstant-Kaffee in Westafrika






Africafe.jpg

Stenophylla Kaffee 19.04.2021


Wiederentdeckte Kaffeepflanze kann Klimawandel trotzen

Die weltweite Nachfrage auf Kaffee ist kaum zu halten. Viele Kaffeepflanzen sind aber vom Klimawandel und Pflanzenkrankheiten bedroht. Eine seit mehr als 50 Jahren übergangene, robuste Art könnte Forschern zufolge die Lösung sein und die Lieferkette für Kaffee sicherstellen.


Die in Westafrika wiederentdeckte Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Coffea stenophylla ähnele im Geschmack dem Arabica-Kaffee. Allerdings vertrage Stenophylla heisse Temperaturen viel besser, berichten Forscher im Fachblatt "Nature Plants". Daher könne die Pflanze an viel wärmeren Orten als Arabica angebaut und als Zuchtressource für die Produktion neuer, klimaresistenter Pflanzen verwendet werden, um den weltweiten Wunsch nach Kaffee zu befriedigen.


Der Kaffeeanbau wird vom Klimawandel mit steigenden Temperaturen und abnehmendem Regen sowie zusätzlichen Krankheiten bedroht. Zwar gebe es viele Kaffeesorten, die in heisser Umgebung wachsen. Ihnen fehle aber das Aroma von Arabica sowie die Eigenschaften für kommerziellen Anbau, betonten die Forscher vom Botanischen Garten in Kew (London), der Universität Greenwich, dem französischen Forschungszentrum Cirad und aus dem westafrikanischen Sierra Leone.


Die Sorte Stenophylla war früher in Westafrika weit verbreitet, so die Wissenschaftler. Seit den 1920er Jahren aber werde die Pflanze nicht mehr kommerziell angebaut. In der freien Natur sei sie 2018 erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder gesehen worden. Stenophylla sei trockenheitstolerant und teilweise immun gegen Kaffeerost. Sie wuchs ursprünglich in Sierra Leone, Guinea und der Côte d'Ivoire. In Sierra Leone wurde sie vor 100 Jahren sogar kommerziell angebaut, jedoch durch den Siegeszug der Arabica Bohne geriet die Pflanze scheinbar in Vergessenheit.


"Die Lieferkette für Kaffee sicherzustellen, um den Klimawandel zu bewältigen, ist von entscheidender Bedeutung", sagt Aaron Davis, Leiter der Kaffeeforschung in Kew einer Mitteilung zufolge. "Kaffee treibt eine globale Industrie im Wert von mehreren Milliarden Dollar an, unterstützt die Wirtschaft mehrerer Unternehmen tropischer Länder und bietet Lebensgrundlagen für mehr als 100 Millionen Kaffeebauern." Es sei eine einmalige Entdeckung, eine Kaffeesorte zu finden, die bei höheren Temperaturen gedeiht und ausgezeichnet schmeckt. "Diese Art könnte für die Zukunft von qualitativ hochwertigem Kaffee von entscheidender Bedeutung sein", betont Davis.


Quelle: Diverse Pressemeldungen