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Islamische Republik Mauretanien

Geografie



Fläche und Grenzen:

Mauretanien umfasst eine Fläche von insgesamt 1.030.700 km². 10% des Landes sind bewaldetes Gebiet. 38% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt. 0,2% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Gemüse, Hirse, Reis und Datteln. 50% des Landes bestehen aus Wüste.


Mauretanien besitzt mit den folgenden vier Staaten eine gemeinsame Grenze. Algerien mit einer Länge von 463 km, Mali mit einer Länge von 2.237 km, Senegal mit einer Länge von 813 km und West-Sahara mit einer Länge von 1.561 km.


Küsten:

Mauretanien besitzt eine Küste zum Atlantischen Ozean mit einer Länge von 754 km.


Berge:

Die höchste Erhebung des Landes ist der Kediet Ijill mit einer Höhe von 910 m.


Flüsse:

Der längste Fluss des Landes ist der Senegal mit einer Länge von rund 1.430 km.


Seen:

Das Land umfasst einige kleinere Seen. Der grösste davon ist der Lac Rkiz.


Inseln:

Dem Land ist die kleine Insel Île Tîdra vorgelagert.





Islamische Republik Mauretanien

Al-Jumhuriyah al-Islamiyah al-Muritaniyah

Mauretanien grenzt an Algerien, Mali, West-Sahara (Demokratische Arabische Republik Sahara) und den Senegal. Im Westen liegt der Atlantische Ozean. Der Staat besteht überwiegend aus den Wüstenebenen der Sahara mit Sanddünen und stellenweise felsigen Plateaus mit tiefen Schluchten und einsamen Gipfeln. Das 500 m hohe Adrar-Plateau liegt in der Landesmitte, das Tagant-Plateau im Süden steigt auf 600 m an. In dieser Region liegen mehrere Städte, kleine Dörfer und Oasen. Das Nordufer des Flusses Senegal, die Südgrenze des Landes, ist als einzige Region des Landes ganzjährig mit Vegetation bedeckt, auch die Tierwelt ist hier vielfältig.


Geographische Lage:

15°N - 28°N / 5°W - 18°W

Zeitzone:

MEZ - 1h

Fläche:

1,030.700 qkm

Höchster Punkt:

Kediet Ijill 910 m

Tiefster Punkt:

Sebkha de Ndrhamcha - 3 m

Längster Fluss:

Niger 4200 km (Anteil Mauretanien)

Hauptstadt:

Nouakchot

Bevölkerung:

4,005,475 (Juli 2020)

Bevölkerungsdichte:

4/qkm

Ethnische Zusammensetzung:

Mischlinge 40%, Mauretanier 30%, Schwarze 30%,

Religion:

Muslime 100%,

Währung:

1 Ouguiya = 5 Khoums

Durchschn. Kaufkraft/Jahr:

2.100 EUR


Klima:

Trockenes Wüstenklima, zwei Drittel des Landes gehören zur Sahara. Sandstürme sind häufig, die Strassenverbindungen von Sandverwehungen permanent bedroht. Die Temperaturen können im Sommer bis zu 45° Celsius erreichen und im Winter in den Nachtstunden bis auf 10° Celsius fallen.


Flora und Fauna:

Das meist fruchtbare Land liegt an der Küste und längs des Senegal-Flusses, der die Südwestgrenze nach Senegal bildet. Hier herrscht grasiges Savannenland vor, auf dem Affenbrotbaum und Palmyrapalme wachsen. Auch im Sahel ist die Vegetation spärlich und in der Sahara ist sie begrenzt auf Oasen und halbtrockene Flussbetten oder Wadis. Trotz aller Schutzmassnahmen haben Jagd und Umweltzerstörung den Tierbestand stark reduziert. Zu ihm gehören Antilopen, Senegal-Löwen, Warzenschweine, Elefanten, Strausse, Gazellen und Krokodile.


Sprache:

Amtssprache ist Arabisch; Französisch ist Handels- und Bildungssprache. Die Mauretanier arabischer oder berberischer Abstammung sprechen den arabischen Hassaniya-Dialekt. Daneben auch andere Sprachen, u. a. Solinke, Pulaar und Wolof.


Politisches System:

Präsidialrepublik seit 1960. Die Verfassung von 1991 basiert auf dem islamischen Recht (Scharia). Zweikammerparlament: Nationalversammlung mit 79, Senat mit 56 Mitgliedern. Unabhängig seit 1960 (ehemalige französische Kolonie).


Wirtschaft:

Die Landwirtschaft konzentriert sich auf einen schmalen Landstreifen entlang des Senegal im Südwesten, wo das Land bewässert wird. Gemüse, Hirse, Reis und Datteln sind die Hauptprodukte. Die Fischerei spielt eine grosse Rolle, Fisch und Fischprodukte sind Hauptexportgüter. Die wichtigste Industrie ist der Eisenerzbergbau im Norden des Landes, der gegenwärtig weiter ausgebaut wird. Daneben werden auch noch Gips und Gold abgebaut, ausserdem existieren Pläne zur Erschliessung der Kupfervorkommen. Mauretanien ist ein sehr armes Land und in hohem Masse von Entwicklungshilfe, vor allem aus arabischen Ländern abhängig. Japan und die südlichen EU-Länder (insbesondere Italien und Frankreich) sind die bedeutendsten Exportmärkte des Landes. Importe bezieht Mauretanien vor allem aus Frankreich (26%), Spanien und Deutschland. Mauretanien ist Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS. Hirse, Mais, Süsskartoffeln, Erdnüsse, Obst, Gemüse, Dattelpalmen, Viehzucht, Fischfang. Gewinnung von: Eiseneerz, Salz, Kupfer. Verarbeitung von Fischen, landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Exportgüter: Eisenerz, Fische, Gummi arabicum, Vieh. Ackerbau ist nur im Überschwemmungsgebiet des Senegal und auf kleinen Flächen des Sahel möglich. Es werden Hirse, Reis, Erdnüsse und Gemüse angebaut, in den Oasen vor allem Datteln. Die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Kamele, Rinder) ist Lebensgrundlage der Nomaden. Wichtig für den Export ist der Abbau von Eisen. Ausserdem gibt es Kupfer-, Phosphat-, Gips- und Schwefellagerstätten. Die Industrie verarbeitet die Erzeugnisse der Viehzucht und des Fischfangs.


Land:

Der grösste Teil von Mauretanien gehört zur Sahara. An die z. T. mit Dünen bedeckte Küstenebene im Westen schliessen sich die Sandsteinplateaus Adrar und Tagant an, die mit Geröll bedeckt sind und sich nach Nordosten zum Dünengebiet El Djouf senken. Die Dornsavanne des Sahel im Süden geht nach Norden bald in vegetationslose Wüste über. Im Süden ist Mauretanien Anlieger am Senegal, der der einzige dauernd fliessende Fluss des Landes ist und das günstige Siedlungs- und neben den Oasen das wichtigste Anbaugebiet ist. Das Klima gehört zum tropischen Bereich. Im Sommer weht feuchte Luft aus dem Golf von Guinea bis in den Süden Mauretaniens, im Winter herrscht der Nordostpassat, oft in Form des extrem trockenen Harmattan.


Bevölkerung:

Die islamische Bevölkerung besteht überwiegend aus hellhäutigen Mauren, daneben gibt es verschiedene westafrikanische Stämme. Hauptsiedlungsgebiet ist der Süden, während das Gebiet nördlich des 18. Breitengrades praktisch menschenleer ist. und 10% der Bevölkerung sind Nomaden, die mit ihren Viehherden die Steppen- und Wüstengebiete durchziehen.


Geschichte:

Französische Truppen besetzten 1902-1910 das Wüstengebiet des heutigen Mauretanien. Es wurde als Teil Französisch-Westafrikas verwaltet, erhielt 1958 Autonomie und am 28. 11. 1960 die Unabhängigkeit. Präsident der Republik wurde der Jurist M. O. Daddah. Er setzte den Anspruch seines Landes auf Selbständigkeit gegen die territorialen Forderungen Marokkos durch, das erst 1970 mit Mauretanien normale Beziehungen anknüpfte.

 

1975 wurde Spanisch-Sahara (Westsahara) zwischen Mauretanien und Marokko aufgeteilt. 1978 wurde Daddah durch einen Putsch gestürzt. Danach regierten die Militärs. 1979 verzichtete Mauretanien auf seinen Anteil an der Westsahara. 1991 trat eine neue Verfassung in Kraft. Auf Basis dieser Verfassung fanden 1992 und 1996/97 Präsidentschafts- bzw.  Parlamentswahlen statt, die das Regime des 1984 durch einen Putsch an die Macht gekommenen Staatspräsidenten Taya bestätigten.


Aufgrund der dauerhaften Stagnation und der unterbliebenen Reformen kam es immer wieder zu Putschversuchen gegen Taya, die schliesslich am 3. August 2005 Erfolg hatten. An diesem Tag besetzte eine Gruppe von Offizieren, die sich Militärrat für Gerechtigkeit und Demokratie (Conseil Militaire pour la Justice et la Démocratie CMJD) nennt, das Armee-Hauptquartier, den Sitz des staatlichen Hörfunks und des Fernsehens sowie die Ministerien und den Präsidentenpalast in Nouakchott und erklärte Präsident Taya für abgesetzt. Die Putschisten hatten einen Auslandsaufenthalt Tayas anlässlich des Begräbnisses von König Fahd in Saudi-Arabien genutzt und die Verfassung ausser Kraft gesetzt. Taya ist nicht nach Mauretanien zurückgekehrt, sondern hat nach Zwischen-aufenthalten in Niger und Gambia Aufnahme in Katar gefunden. Die Putschisten bestimmten den langjährigen bisherigen Polizei- und Geheimdienstchef, Oberst Ely Ould Mohammed Vall zum neuen Führer des Landes. Die neue Militärregierung kündigte an, innerhalb von zwei Jahren demokratische Verhältnisse in Mauretanien einzuführen. Oberst Vall wurde zum Vorsitzenden des 17-köpfigen Militärrates und damit zum Staats- und Regierungschef ernannt. Am 5. August wurde Mauretanien "bis zur Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung" vorübergehend aus der Afrikanischen Union (AU) ausgeschlossen.


Bei einem Verfassungsreferendum im Juni 2006 war von der Bevölkerung eine neue demokratischere Verfassung gebilligt worden. Die erste Runde der Parlamentswahlen fand am 19. November bei einer Wahlbeteiligung von 69,5 %, die zweite Runde am 3. Dezember 2006 statt. Die Mitglieder der Militärregierung hatten im Vorfeld der Wahlen versprochen, selbst nicht für öffentliche Ämter zu kandidieren. Fast die Hälfte der Sitze wurde von unabhängigen Kandidaten gewonnen, darunter viele Mitglieder der früheren Regierungspartei, die nicht mit dem gestürzten Regime in Verbindung gebracht werden wollten, sowie Islamisten, deren Parteien verboten worden waren. Opposition und zivilgesellschaftliche Gruppen hatten der Militärregierung im Vorfeld der Wahlen vorgeworfen, die etablierten Parteien zu schwächen und unabhängige Kandidaturen zu fördern, um auf diese Weise einen grösseren Einfluss auf den politischen Prozess zu bewahren. Wahlbeobachter bezeichneten die Wahlen als frei und fair.


Am 21. Januar und am 4. Februar 2007 wurde der Senat in indirekten Wahlen durch 3.688 Lokalräte bestimmt. Bei den Präsidentschaftswahlen am 11. März konnte keiner der 20 Kandidaten die notwendige absolute Mehrheit erreichen. Der als Kandidat der Militärregierung geltende frühere Finanzminister Sidi Mohamed Ould Cheikh Abdallahi, der 15 Jahre im Ausland gelebt hatte, erreichte bei einer Wahlbeteiligung von 70,2 % mit 24,8 % der Stimmen das beste Ergebnis, knapp vor dem Kandidaten der oppositionellen CFCD, Ahmed Ould Daddah, mit 20,7 %. Daddah ist ein Halbbruder des ersten Präsidenten Mauretaniens nach der Unabhängigkeit, Mokhtar Ould Daddah. Seit 2000 hatte sich Daddah zum wichtigsten Gegner des gestürzten Präsidenten Taya entwickelt und war mehrfach inhaftiert worden. Drittstärkster Kandidat wurde der frühere Zentralbankchef Zeine Ould Zeidane. Während die beiden Kandidaten der schwarzafrikanischen Minderheit mit acht bis knapp zehn Prozent erstaunlich gut abschnitten, blieben die beiden Kandidaten des islamistischen Lagers mit knapp zwei bis knapp acht Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Stichwahl am 25. März endete bei einer Wahlbeteiligung von 67,4 % mit dem Sieg Abdallahis, der auf 52,9 % der Stimmen kam, nachdem Zeidane und weitere Kandidaten ihren Anhängern seine Wahl empfohlen hatten. Daddah erkannte seine Niederlage an. Am 19. April berief Abdallahi Zeidane zum neuen Ministerpräsidenten.


Am 6. August 2008 kam es zu einem neuen Militärputsch gegen den Präsidenten und den Regierungschef des nordwest-afrikanischen Landes. Militärs hatten beide Politiker in der Hauptstadt Nouakchott in ihre Gewalt gebracht. Zuerst informierte das französische Aussenamt, dass eine Gruppe mauretanischer Generäle den Regierungschef, Yahya Ould Ahmed El Waghef, festgesetzt hat. Die Militär-Junta wurde geführt von vier hochrangigen Offizieren, die kurz zuvor entlassen worden waren, weil sie sich gegen eine zunehmende Hinwendung zu islamistischen Kräften wendeten. Der selbsternannte "Staatsrat" aus elf Angehörigen der Armee wird vom ehemaligen Kommandeur der Präsidentengarde, General Mohamed Ould Abdel Aziz, angeführt. Zuvor forderten erst 69 der 95 Abgeordneten im Parlament den Rücktritt des Präsidenten Abdallahi.


Am 18. Juli 2009 fanden das erste mal seit dem Staatsstreich wieder Präsidentschaftswahlen statt. Es gab neun Kandidaten, darunter auch der frühere Junta-Chef Aziz. Die Wahl wurde von 250 internationalen Beobachtern überwacht. Am 20. Juli verkündete das Innenministerium, Abdel Aziz habe 52,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können, und ging damit als Wahlsieger hervor. Die vier aussichtsreichsten Konkurrenten warfen Aziz Wahlbetrug vor.

Bei der zweiten Präsidentschaftswahl nach dem Staatsstreich, die im Juni 2014 stattfand, kam Mohammed Ould Abdel Aziz auf mehr als 80 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei mehr als 56 Prozent. Aziz hatte vier Gegenkandidaten, wobei die grösseren Oppositionsparteien zum Boykott der Wahl aufgerufen hatten.


Bei der zweiten Präsidentschaftswahl nach dem Staatsstreich, die im Juni 2014 stattfand, kam nach amtlichen Auszählungsergebnissen Mohammed Ould Abdel Aziz auf mehr als 80 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei mehr als 56 Prozent. Aziz hatte vier Gegenkandidaten, wobei die grösseren Oppositionsparteien zum Boykott der Wahl aufgerufen hatten.


Zur Wahl am 22. Juni 2019 traten sechs Kandidaten an. Der bisherige Amtsinhaber Abdel Aziz durfte nicht wieder antreten. Sein Parteifreund Mohamed Ould Ghazouani erhielt bereits im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen und wurde im August in sein neues Amt eingeführt. Seitdem distanziert sich der neue Präsident immer weiter von seinem Vorgänger und isoliert ihn von politischem Einfluss. Gleichzeitig pflegt Ghazouani einen inklusiveren Politikstil, indem er sich häufiger mit Vertretern der Zivilgesellschaft und der Opposition abspricht.




























Karte von Mauretanien

Nationalhymne

Deutsche Übersetzung

Sei Gott eine Hilfe, und bestrafe was verboten ist, Und halte dich an das Recht, das Er über dich verfügt, Nimm niemanden für wichtig, ausser Ihm, Und geh den Pfad des Auserwählten, und stirb auf ihm! Was für den ersten von uns genug war, ist für den letzten auch genug. Überlass die Menschen die Übles tun im Respekt Gott. Sie stellen ihn falsch dar, in dem sie ihn sich ähnlich machen, und haben jede Art von Entschuldigung.Sie machten sanfte Bitten und schrieben schwarze Geschichte. Sie liessen die Nomaden und die Sesshaften bittere Erfahrungen machen. Und die grossen Sünden ihrer neuen Lehren hielten klein. Und wenn ein Streiter dich zum Disput über ihre Ansprüche herausfordert, Dann diskutiere nicht darüber, ausser auf die Art eines äusserlichen Disputes.


Die Nationalhymne Mauretaniens wurde im Jahr 1960 offiziell eingeführt. Der Text stammt aus einem Gedicht des religiösen Führers Baba Quld Cheikh vom Ende des 19. Jahrhunderts. Die Melodie schrieb Tolia Nikiprowetzky.

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Wappen von Mauretanien