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Républica da Guinéa-Bissau

Geografie



Fläche und Grenzen:

Guinea-Bissau umfasst eine Fläche von 36.125 km². 30 % des Landes sind bewaldetes Gebiet. 40 % des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt. 20 % des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Reis, Mais, Hirse, Maniok, Yams, Bataten und Zuckerrohr (Subsistenzwirtschaft) sowie von Erdnüssen, Cashewnüssen und Ölpalmen für den Export.


Guinea-Bissau grenzt an die folgenden beiden Staaten: Guinea mit einer Länge von 386 km und Senegal mit einer Länge von 338 km.


Küsten:

Guinea-Bissau besitzt eine Küste zum Atlantischen Ozean mit einer Länge von 350 km.


Berge:

Der höchste Berg in Guinea-Bissau ist der Madina do Boé mit einer Höhe von 262 m.


Flüsse:

Der längste Fluss des Landes ist der Mansôa mit einer Länge von km. Weitere Flüsse sind der Río Gêba, Río Cacheu, Río Corubal, Tombali und Féfiné.


Seen:

In Guinea-Bissau gibt es keine grösseren Seen.


Inseln:

Vor der Küste liegt der Bissagos-Archipel, der aus 77 Inseln besteht und zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Hierzu zählen u.a. die Ilha de Orango, Bolama, Bubaque, Caravela, Rubane, João Viera, Como und Pecixe.





Republik Guinea Bissau

Guinea-Bissau grenzt im Norden an den Senegal, im Südwesten an den Atlantik und im Osten an die Republik Guinea. Zu Guinea-Bissau gehören auch das Arquipélago dos Bijagós und die Insel Bolama. Das Land ist vorwiegend flach, die höchste Erhebung (300 m) ist nahe der Grenze zu Guinea. Die Küstenregion besteht aus dichtem Wald und Mangrovensümpfen, das Landesinnere grösstenteils aus Savanne.


Geographische Lage:

11°N - 12°N / 13°W - 17°W

Zeitzone:

MEZ - 1h

Fläche:

36.125 qkm

Höchster Punkt:

300 m

Tiefster Punkt:

Atlantischer Ozean 0 m

Hauptstadt:

Bissau

Bevölkerung:

1,927,104 (Juli 2020)

Bevölkerungsdichte:

53/qkm

Ethnische Zusammensetzung:

Fulani 28.5%, Balanta 22.5%, Mandinga 14.7%, Papel 9.1%, Manjaco 8.3%, Beafada 3.5%, Mancanha 3.1%, Bijago 2.1%, Felupe 1.7%, Mansoanca 1.4%, Balanta Mane 1%, Andere 4%,

Religion:

Muslime 45.1%, Christen 22.1%, Naturreligionen 14.9%,

Währung:

1 CFA Franc = 100 Centimes

Durchschn. Kaufkraft/Jahr:

1.000 EUR


Klima:

Guinea Bissau gehört zu den Randtropen, die Regenzeit dauert von Mai bis November. Flora und Fauna: Erwähnenswert ist der Tierreichtum der Flussregionen mit Krokodilen, Pelikanen und Flamingos.


Sprache: Amtssprache ist Portugiesisch, die Mehrheit der Bevölkerung spricht jedoch Crioulo (kreolisches Portugiesisch). Westafrikanische Stammessprachen wie Fulani und Balante werden ebenfalls gesprochen.


Politisches System:

Präsidialrepublik seit 1984. Neue Verfassung von 1999. Die Nationalversammlung mit 102 Mitgliedern wird alle 5 Jahre gewählt.


Wirtschaft:

Guinea-Bissau ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die landwirtschaftlichen Erträge reichen kaum für die Selbstversorgung. Reis ist das Grundnahrungsmittel. Hauptexportgüter im Agrarbereich sind Erd-, Cashew- und andere Nüsse. Der einzige nennenswerte Industriezweig ist die Holzindustrie. Mit Hilfe von EU-Zuschüssen wird die Baumwollproduktion gefördert. Der Bau von Zuckerraffinerien ist geplant, und auch die Fischerei soll mit Hilfe von Förderungsprogrammen weiter ausgebaut werden. Öl- und Bauxitvorkommen sind zur Zeit noch unerschlossen. In absehbarer Zeit wird sich jedoch kaum etwas an der massiven Auslandsverschuldung ändern, das Land wird weiterhin von finanzieller Hilfe aus dem Ausland abhängig sein. Guinea-Bissau ist Mitglied der ECOWAS (Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten). Seit 1997 gehört das Land der CFA-Franc-Zone an. Haupthandelspartner sind Frankreich, Portugal, Italien und Thailand. Die Landwirtschaft erzeugt für den Export vor allem Cashewnüsse, Palmkerne und Erdnüsse; wichtige Exportgüter sind ferner Hölzer und Fisch; Viehzucht (Rinder, Schafe, Ziegen) ist nur in beschränktem Umfang möglich. Die wenig entwickelte Industrie bereitet die Palmprodukte auf. Erd-, Kokosnüsse, Ölpalmen, Reis, Maniok, Fischfang.


Land:

Das ganze Land ist flaches Tiefland und gehört mit den vorgelagerten Bijagosinseln einer jungen Senkungszone an, was sich an der stark gegliederten Küste zeigt. Ausgedehnte Mangrovenbestände werden nach dem Inland zu von einer Regenwaldzone begleitet.


Bevölkerung:

Die Bevölkerung setzt sich aus verschiedenen Völkern und Stämmen zusammen.


Geschichte:

1446 entdeckte Nuno Tristao die im nördlichen Westafrika gelegene Küste von Guinea-Bissau.

 

Die portugiesische Kolonialherrschaft setzte sich 1879 durch.


1951 wurde Guinea-Bissau als "Übersee-Provinz" zum festen Bestandteil des Mutterlandes erklärt und erhielt 1955 ein gewisses Mass an Autonomie. 1956 gründeten Mitglieder der kleinen Gruppe von Assimilados (vornehmlich von den ebenfalls portugiesischen Kapverdischen Inseln) die linksextreme Befreiungsbewegung Partido Africano da Independencia de Guinea-Bissau e Cabo Verde (PAIGC). Obwohl die Kolonialtruppen in Guinea-Bissau über eine moderne Ausrüstung verfügten, wurden sie von der Guerilla in einen ausweglosen Kampf hineingezogen. Das führte 1974 zum Aufstand der portugiesischen Armee gegen das Regime Caetano in Lissabon.


Die 1973 einseitig vom PAIGC erklärte Unabhängigkeit wurde im September 1974 von Portugal offiziell anerkannt. Der PAIGC blieb nach der Erlangung der Unabhängigkeit politisch bestimmend. Die bereits im Namen der Partei ausgesprochene Einheit mit den Kapverdischen Inseln kam praktisch nie zustande.


Die fortbestehende Vorherrschaft der (meist gemischtrassigen) Kapverdianer in Regierung und Verwaltung führte in Guinea-Bissau 1980 zum Staatsstreich durch Major J. B. Vieira gegen Präsident Luis Cabral, den Bruder des Parteigründers. Die 1976 gewählte Nationalversammlung und der Staatsrat wurden aufgelöst. Die neue Staats- und Parteileitung wurde jetzt mehrheitlich von Schwarzafrikanern gestellt.


Am 16. 5. 1984 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die den PAIGC als führende politische Kraft bestätigte. Staatschef blieb Vieira. Seit Beginn der 1990er Jahre leitete das Regime vorsichtig demokratische Reformen ein. 1991 wurde ein Mehrparteiensystem eingeführt. Auf Basis dieser Reformen fanden 1994 fanden erstmals freie Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt, bei denen der PAIGC mit Abstand die meisten Stimmen gewann und Vieira im Präsidentenamt bestätigt wurde.


Am 7. 6. 1998 putschten Teile der Armee gegen Vieira. Truppen aus den Nachbarstaaten Guinea und Senegal griffen in die Auseinandersetzungen ein, die im November 1998 durch ein Friedensabkommen zunächst beendet wurden. Mit einem neuerlichen Putsch im Mai 1999 gelang dem Militär dann aber der Sturz Vieiras. Eine Junta unter Führung von A. Mane übernahm die Macht. Im Juli 1999 verabschiedete das Parlament eine neue präsidiale Verfassung. Im Januar 2000 wählte die Bevölkerung K. Yala zum neuen Staatspräsidenten.


Am 2. März 2009 wurde der Präsident João Bernardo Vieira beim Verlassen seines Hauses durch Militärs getötet. Die Ermordung Vieiras folgte nahezu unmittelbar auf den Tod des Generalstabschefs Tagme Na Wai bei einem Bombenanschlag am Abend zuvor. Wenige Tage später wurde der Parlamentspräsident Raimundo Pereira als neuer Präsident vereidigt und übernahm übergangsweise die Staatsgeschäfte.


Am 5. Juni 2009 wurden Baciro Dabo, der als Kandidat bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen antreten sollte und Hélder Proença, ehemals Verteidigungsminister des Landes, von Soldaten erschossen. Der ehemalige Ministerpräsident Fausino Imbali wurde von Soldaten verhaftet. Die drei Anhänger des im März ermordeten Präsidenten Vieira sollen angeblich einen Putsch gegen die amtierende Regierung geplant haben. Bei den vorgezogenen Präsidentschaftswahlen am 28. Juni 2009 erreichten Malam Bacai Sanhá, der Kandidat der PAIGC, und Kumba Ialá, der Kandidat der PRS, die meisten Stimmen. Die am 26. Juli 2009 stattgefundene Stichwahl konnte Malam Bacai Sanhá für sich entscheiden.


Bei einem Putschversuch am 1. April 2010 wurden der Regierungschef Carlos Gomes Junior sowie der Chef der Streitkräfte, Zamora Induta, von Militärs festgenommen. Das Kommando übernahm Indutas ehemaliger Stellvertreter António Indjai. Es folgten Zusammenstösse von Soldaten und aufgebrachten Gomes-Anhängern. Nach wenigen Stunden wurde Gomes Junior wieder freigelassen und versuchte selbst das Geschehen als Zwischenfall zu relativieren. Danach beruhigte sich die Lage wieder. Als Hintergrund werden Spannungen innerhalb der Militärführung vermutet. Am 25. Juni 2010 wurde António Indjai, der Anführer der Meuterei vom 1. April, zum neuen Armeechef Guinea-Bissaus ernannt. Zamora Induta und weitere Offiziere blieben ohne Gerichtsverfahren in Gefangenschaft. Am 2. August wurde vom Präsidenten bekannt gegeben, dass das Land der Stationierung einer internationalen Stabilisierungstruppe zustimmen wird. Damals deutete einiges darauf hin, dass dies angolanische Streitkräfte der Forças Armadas de Angola sein würden, was jedoch nicht eintrat. Am 21. Dezember 2010 wurden Zamora Induta und die anderen Offiziere aus der Haft entlassen, aber unter ständige Überwachung gestellt, und zwar auf ein Ultimatum der EU hin, die gedroht hatte, andernfalls wegen Verletzung der Menschenrechte die Entwicklungszusammenarbeit mit Guinea-Bissau einzustellen.


Am 12.04.2012 hatten Putschisten Granaten auf das Haus von Ministerpräsident Carlos Domingos Gomes Junior abgefeuert. Auf den Strassen der Hauptstadt Bissau gab es heftige Schiessereien gegeben. Auch der Übergangspräsident Raimundo Pereira wurde von den Putschenden festgenommen. Für den 29. April war eine Präsidentenstichwahl angesetzt worden. Ministerpräsident Gomes Junior hatte im März die erste Runde klar gewonnen und galt als klarer Favorit. Im ersten Wahlgang erhielt Gomes 49% der Stimmen und Kumba Yala wurde mit 23% der Stimmen zweiter. Durch die Wahl sollte die Nachfolge des im Januar an Diabetes gestorbenen Staatschefs Malam Bacai Sanha geregelt werden. Gomes Juniors Rivale Kumba Yala hatte angekündigt, die Stichwahl wegen einigen Unregelmässigkeiten zu boykottieren. Yala soll enge Beziehungen zum Militär des Landes haben und wurde in den vergangenen Jahren für einige Putschversuche verantwortlich gemacht.


Die Präsidentenwahlen vom 18. Mai 2014 entschied der ehemalige Finanzminister José Mário Vaz mit 61 % der Stimmen für sich.

Seit seiner Amtseinführung hat es José Mário Vaz in kurzer Zeit geschafft, beginnend mit friedlichen und glaubwürdigen Wahlen im Jahre 2014, beachtliche politische Fortschritte zu erzielen. Deshalb hatte die EU die dringend benötigte finanzielle Unterstützung für die neuen Behörden bei der Ausübung zentraler staatlicher Funktionen und der Sicherung einer sozialen Grundversorgung für die Bevölkerung wieder aufgenommen.

Am 23. März 2015 hob die EU die Massnahmen nach Artikel 96 des Cotonou-Abkommens auf, wodurch der Weg für die vollständige Wiederaufnahme der Entwicklungszusammenarbeit geebnet wurde. Die Europäische Union hatte am 26. März 2015 160 Millionen Euro für Guinea-Bissau zugesagt, um die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit zu stärken, die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen und den Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. José Mário Vaz regierte bis 2019 und damit als erster Präsident des Landes über eine volle Amtszeit.


Oppositionsführer Umaro Sissoco Embalo hatte die Präsidentenwahl vom 24.11.2019 westafrikanischen Guinea-Bissau für sich entschieden. Der ehemalige Regierungschef konnte in der Stichwahl 53,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, teilte die Nationale Wahlkommission mit. Sein Rivale Domingos Simoes Pereira, der Chef der Unabhängigkeitspartei PAIGC, kam auf rund 46,5 Prozent, obwohl dieser die erste Runde der Wahl deutlich vor Embalo gewonnen hatte.

Embalo übernimmt die Nachfolge von Jose Mario Vaz, der bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden war. Wie Pereira, dessen Partei die Parlamentswahl im März gewonnen hatte, ist auch Embalo ehemaliger Regierungschef. Der 47-Jährige hatte den Posten zwischen 2016 und 2018 unter Vaz inne, bevor er von PAIGC zur Oppositionspartei Madem wechselte. Diese hatte sich einst von der Unabhängigkeitspartei abgespalten. Embalo, ein General der Reserve, warb für sich als Mann der Einigung und konnte nach dem ersten Wahlgang die Unterstützung der ausgeschiedenen Kandidaten, einschliesslich von Vaz, für sich gewinnen.


Karte von Guinea Bissau


Nationalhymne in portugisischer Sprache

Sol, suor e o verde e mar, Séculos de dor e esperança. Esta é a terra dos nossos avós! Fruto das nosas mãos, Da flôr do nosso sangue. Esta é a nossa pátria amada.


Viva a pátria gloriosa! Floriu nos céus a bandeira da luta. Avante, contra o jugo estrangeiro! Nós vamos construir, Na patria immortal

A paz e o progresso! Nós vamos construir, Na patria immortal, A paz e o progresso! paz e o progresso!


Ramos do mesmo tronco, Olhos na mesma luz. Esta é a força da nossa união! Cantem o mar e a terra A madrugada eo sol, Que a nossa luta fecundou.


Deutsche Übersetzung

Sonne, Schweiss, Algen und Meer, Jahrzehnte des Schmerzes und der Hoffnung. Dies ist das Land unserer Vorfahren. Frucht unserer Hände, Der Blume unseres Blutes. Dies ist unser geliebtes Land. Lang lebe unser glorreiches Land! Das Banner unseres Kampfes. Flatterte im Himmel. Vorwärts gegen das fremde Joch! Frieden und Fortschritt. Werden wir erbauen. In unserem unsterblichen Land! Frieden und Fortschritt. In unserem unsterblichen Land! Äste des selben Stammes, Augen im selben Licht. Dies ist die Kraft unserer Einheit! Das Meer und das Land. Das Morgenrot und die Sonne singen. Das unser Kampf Früchte gebar!


"Esta é a Nossa Pátria Bem Amada" (Dies ist unser geliebtes Land) ist seit 1974 die Nationalhymne von Guinea-Bissau. Text und Melodie wurden im Jahr 1963 von Amilcar Lopes Cabral verfasst.

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Wappen von Guinéa-Bissau