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Geschichte    Französisch-Westafrika






Französisch-Westafrika


Französisch-Westafrika (französisch Afrique-Occidentale française, AOF) war von 1895 bis 1958 die Bezeichnung für die Föderation der französischen Kolonien in Westafrika. Bis zu neun Territorien gehörten zu diesem Gebiet: Obersenegal und Niger, Senegal, Mauretanien, Französisch-Sudan (heute Mali), Guinea, Dahomey (heute Benin) sowie die Elfenbeinküste. Auf dem Gebiet von Obersenegal/Niger wurde 1911 ein eigener Militärdistrikt Niger, 1919 eine eigene Kolonie Obervolta (heute Burkina Faso) gegründet. Das übrige Territorium kam 1920 zu Französisch-Sudan. Bis 1902 war Saint-Louis Hauptstadt Französisch-Westafrikas, wurde dann aber von Dakar abgelöst. Oberster Verwalter war ein Generalgouverneur.

1946 wurde Französisch-Westafrika eine autonome Föderation innerhalb der Union française.

1958 wurden die Kolonien zu autonomen Republiken innerhalb der Communauté française – mit Ausnahme Guineas, das sich für die Unabhängigkeit entschied. Zum Zeitpunkt ihrer Gründung hatte die Föderation etwa 10 Millionen Einwohner und bei ihrer Auflösung 25 Millionen. Das Gebiet von Französisch-Westafrika hatte eine Grösse von ca. 4,7 Millionen km².

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden fast keine Afrikaner dieser Kolonien französische Staatsbürger. Sie galten als Untertanen ("Sujets") Frankreichs und hatten kaum Rechte vor Gericht, auf Eigentum, auf Reisefreiheit, zum Widersprechen, zum Wählen usw. Die vier Kommunen von Senegal waren die Ausnahme.

Eines der Kriegsziele Frankreichs im Ersten Weltkrieg (man schloss Vereinbarungen mit den Alliierten über den Nahen und Mittleren Osten und Westafrika) war, ein geschlossenes Französisch-Westafrika, das heisst ohne deutsche oder britische Enklaven, zu erreichen. Auch im Orient war Grossbritannien grösserer Konkurrent als das Osmanische Reich, der eigentliche Kriegsgegner.





Chronik  der Eroberungen in Französisch-Westafrika


1854-65: Eroberung des Senegal


1857: Dakar wird gegründet (Verwaltungssitz des Kolonialministeriums)


1892: Eroberung des frz. Sudan (heute Mali)


1892-94: Eroberung des heutigen Benin


1893: Eroberung der Côte d'Ivoire


1895: Senegal, Sudan, Guinea und Côte d'Ivoire werden zu AOF


1896: Eroberung von Burkina Faso und Guinea


1897-99: Eroberung des heutigen Niger


1899/1900: Eroberung der grossen Oasen


1912: Durchsetzung als Kolonialmacht in Mauretanien


1922: Eroberung der Kolonie Niger



 


Generalgouverneure Französisch-Westafrikas


Jean Baptiste Chaudier (1895–1900)


Noel Ballay (1900–1902)


Ernest Roume (1902–1907)


William Merlaud-Ponty (1908–1915)


François Joseph Clozel (1916)


Joost van Vollenhoven (1917–1918)


Martial Merlin (1918–1923)


Jules Carde (1923–1930)


Jules Brévié (1930–1936)


Marcel de Coppet (1936–1938)


Léon Cayla (1939–1940)


Pierre Boisson (1940–1943)


Pierre Cournarie (1943–1946)


René Barthès (1946–1948)


Paul Béchard (1948–1951)


Bernard Cornut-Gentille (1952–1956)


Gaston Custin (1956–1957)





Französische Feldzüge in Westafrika


Bei den Französischen Feldzügen in Westafrika, auch Campagnes au Soudan oder Mandingo-Kriege handelte es sich um jährliche, teilweise parallel verlaufende militärische Expeditionen (Missionen) französischer Offiziere von der westafrikanischen Küste aus ins Hinterland. Sie fanden zwischen 1880 und 1900 statt und dienten der kolonialen Erschliessung des Binnenlandes.

Im Jahr 1880 hatten die Franzosen das Gebiet des heutigen Senegal komplett erobert. Entlang des Flusslaufes des Senegal/Bafing/Bakoye vorrückend gelangten sie schnell tief ins Hinterland und errichteten 1881 in Bafoulabé am Zusammenfluss von Bafing und Bakoye ein Fort an der Peripherie des Reiches von Ahmadu Seku Tall.

Die Eroberung Westafrikas (frz. Soudan) vollzog sich unter besonderen Bedingungen: Wirtschaftliche Gründe fehlten beinahe komplett, einziger Antrieb war ein entfesselter Nationalismus der ausführenden Offiziere der französischen Marineinfanterie. Diese Offiziere, aus Randgebieten Frankreichs stammend oder mit Migrationshintergrund, erhofften sich durch militärische Erfolge im "Soudan" soziale Mobilität. Begünstigend wirkte dabei, dass bis 1893 eine zivile Verwaltung nur in den "Quatres Communes" im Senegal existierte und die Offiziere in Organisation, Ziel und Doktrin ihrer Mission komplett freie Hand hatten.

Die Missionen lassen sich grob in drei Phasen einteilen: von 1879 bis 1883 richteten sich die Aktionen gegen das zerfallende Tukulör-Reich der Nachfahren Al-Haddsch Omars, von 1883 bis 1898 kämpften die Franzosen fast ausschliesslich gegen die Truppen Samorys und einige seiner afrikanischen Gegner in einem sich bis 1888 intensivierenden Krieg. Erst mit dem Abdrängen Samorys in die guineische Waldzone und dem daraus folgenden Mobilitätsverlust seiner Kavallerie konnte eine Entscheidung herbeigeführt werden. In der dritten Phase von 1898 bis 1900, in entlegenen Gebieten entfernt von den Eisenbahnlinien ins Hinterland bis 1910 konnte der Rabih besiegt und in der Faschodakrise die Stellung gegenüber Grossbritannien fixiert werden.

Im Vorfeld der Operationen östlich des Senegalbogens hatte die Mission Reybaud 1878 einen Brückenkopf geschaffen. Am 22. September 1878 besiegten Truppen unter dem Kommando des Oberstleutnants Reybaud den Khassonké-König Niamodi Sissoko nahe Sabouciré (in der Gemeinde Lobo, 25 km südlich von Kayes). Die Franzosen, 585 Mann, darunter 80 Kavalleristen und vier Kanonen stark, trafen auf die Khassonké-Truppen und töteten deren 150 Mann, darunter den König. Die französischen Verluste betrugen 13 Gefallene und 51 Verwundete.



1. Phase (1879–1887) Gegen Ahmadu und Samory


Mission Gallieni 1879–1880

Mission zur Prospektion einer Bahnlinie vom Senegal zum Niger. Bau eines Forts in Bafoulabé mit Einverständnis der lokalen Malinkéherrscher. Dieses Fort war der erste französische Stützpunkt im Herrschaftsbereich von Ahmadu Seku Tall, dem Nachfolger Al-Haddsch Omars. Die Mission erreicht Bamako und damit den Niger.


Mission Gallieni-Vallières 1880–1881

Oberstleutnant Joseph Gallieni, Hauptmann Pietri, Leutnant Vallières, Doktores Bayol und Tontin, 25 Tirailleurs und 250 Esel marschierten am 30. Januar 1880 von Saint Louis ab. Ende März erfolgte die Ankunft in Bafoulabé, am 20. April 1880 wurde Kita erreicht. In Kita errichten die Truppen ein Fort. Diese Mission diente der Streckenfindung für eine zukünftige Eisenbahnstrecke. Von Kita aus sandte Gallieni Leutnant Vallières nach Süden, damit er, die unzugänglichen Mandingoberge umgehend, ein Weg nach Süden finde. Galliéni selbst durchquerte das weder von Amadu noch von den Bambara von Ségou beherrschte Bélédougou nördlich den Mandingoberge, um Bamako zu erreichen und verlor beim Gefecht von Dyo seinen gesamten Tross. Daraufhin musste er sich in den Herrschaftsbereich von Amadus flüchten, der ihn elf Monate nicht gehen liess. In dieser Zeit sammelte Gallieni systematisch Informationen über Samory, da vorher über diesen nur anekdotisches Wissen kursierte.


Mission Borgnis-Desbordes 1881–1883

Auf seinem Weg in den Osten und zum Entsatz Gallienis trug Borgnis-Desbordes am 11. Februar 1881 den Angriff auf Goubanko (10 km südlich von Kita) vor. Goubanko war ein befestigtes Dorf in der Nähe der französischen Nachschublinien. Darauf begründete Borgnis-Desbordes den Verdacht, dass die Einwohner von Goubanko seinen Nachschub störten, seine Verbündeten ausraubten und dass sie für den Angriff auf Gallieni in Dio, im Vorjahr verantwortlich wären. Das Dorf war mit einem "Tata", einer Lehmeinfriedung, gegen afrikanische Angreifer mit Wurfwaffen und Steinschlossgewehren ausreichend geschützt. Borgnis-Desbordes liess mit zwei 86 mm-Gebirgskanonen (Canon de montagne de 4 rayé modèle 1859) eine Bresche in die Mauer schiessen, dem anschliessenden Sturmangriff von drei Kompagnien Senegalschützen und 25 Spahis hatten die Dorfbewohner kaum etwas entgegenzusetzen. Nach dem Erreichen von Kita am 7. Februar 1881, setzt Chef d'escadron (Major) Borgnis-Desbordes am 16. Februar 1881 den Weg nach Bamako fort. Am 26. Februar 1881 werden seine Truppen in Kéniéra auf der rechten Nigerseite von einer Armee Samorys geschlagen.

Anfang April 1882 wird Borgnis-Debordes zwischen dem 1. und 12. April in die Schlacht bei Woyowoyanko verwickelt. Nach Anfangserfolgen für die Wassoulounké Samorys und dem Kommando von Keme Bourema Touré blieben die Franzosen siegreich, Keme Bourema Touré zog sich daraufhin nach Bãnkumana zurück und liess Nachhuten in den Dörfern Nafadyi und Dyéliba. Personell aufgefüllt verliess die Kompanie von Oberleutnant Piétri mit 146 Soldaten am 19. April 1882 Bamako und zerstörte am Morgen des 20. April am Nafadyi. Borgnis-Desbordes brach am 20. April mit 156 Mann auf, vereinigte sich am 21. April mit Piétri und zerstörte mit dessen Truppen zusammen Dyèliba. Am 22. Dezember 1882 verjagt er die Toucouleur aus der Festung Mourgoula, die den Bakhoye kontrolliert.

Seine Mission kehrte am 1. Februar 1883 nach Bamako zurück. Auf dem Vormarsch von Kita hatte ein Kommando von 521 Mann unter der Führung des Hauptmann Combes am 16. Januar 1883 das befestigte Daba eingenommen. Unter Wiederholung der in Goubanko angewandten Taktik gelingt es den Franzosen, eine Bresche in den Tata zu schiessen, bei der Erstürmung des Dorfes werden Combes und die Leutnante Piétri und Delanneau verletzt. Auf Seiten der Angreifer fallen vier Soldaten, auf Seiten der Verteidiger 23.


Mission Peroz 1886–1887

Peroz war Gallieni in vorherigen Missionen aufgefallen und so wurde er 1886 mit einer ersten selbständigen Mission, Kontaktaufnahme zu Samory, beauftragt. Der Erfolg seiner Aufklärung wurde mit einer Beförderung zum Hauptmann belohnt. 1887 sichert Peroz von Kayes aus das linke Nigerufer für französischen Einfluss. (vgl. Vertrag von Bissandougou)

V. von Keniéba-Kura

28. März 1886, zwischen Oberstleutnant Henri Frey, Commandant Combes und Commandant Tournier und Samory, Samory und die Franzosen bestimmen den Niger und seinen westlichen Zufluss, den Tinkisso, als Demarkationslinie und treffen Festlegungen zum grenzüberschreitenden Handel, der von beiden Seiten nicht behindert werden soll.

V. von Bissandougou

23. März 1887, zwischen Hauptmann Marie-Étienne Peroz und Samory. Dieser Vertrag ergänzt den Vertrag von Keniéba-Koura, formell erkennt Samory ein französisches Protektorat an.

V. von Nyako

21. Februar 1889, zwischen Oberstleutnant Louis Archinard und Samory: Samory tritt die Region zwischen Niger und Tinkisso (Bouré), nahe dem Kernland seiner Gebiete, an die Franzosen ab. Im Mai 1889 weist Samory den Vertrag wegen Nichteinhaltung durch die Franzosen zurück.



2. Phase (1889–1897) Gegen Samory


1888 übergibt Gallieni das Kommando an Archinard und geht nach Indochina.


Mission Archinard 1889–1891

Louis Archinard erobert 1889 Koundian trotz eines bestehenden Protektoratsvertrages mit Aguibou von Dinguiraye, am 6. April 1890 nimmt er Segou im Herrschaftsgebiet Ahmadu Seku Talls ein, am 11. April 1891 besetzt seine Kolonne Kankan.


Mission Humbert 1891

Humbert eroberte Bissandougou und Sanankoro im Kernland Samorys.


Mission Combes 1892–1893

Combes eroberte im Rahmen dieses Feldzuges Faranah und schnitt Samory vom Nachschub aus Sierra Leone ab.


Mission Marchand 1893

Am 18. April 1893 verlässt eine Kolonne unter dem Kommando von Jean-Baptiste Marchand Bassam in Côte d'Ivoire nordwärts. Sie gelangt bis Kong und legt dort eine kleine Garnison an. 1. Dezember 1893 - Die Mission Marchand stösst mit Vorposten der Armee Samorys, die keinesfalls soweit südlich vermutet wurden, zusammen. Die Garnison zieht sich zurück.


Mission Bonnier 1894

Bonnier vertreibt Samory ins Senoufo-Land, wo dieser in Dabakala, nahe Kong, ein neues Hauptquartier anlegt.


Mission Monteil 1894–1895

Im Oktober 1894 verlässt die Mission Monteil, auch die "Kolonne von Kong" genannt, die ivorische Küste. Ihre Aufgabe ist der Bau einer Reihe von befestigten Stützpunkten zwischen der Küste und Kong. Im März 1895 stoßen Monteils Truppen mit der Vorhut Samorys zusammen. Parfait-Louis Monteil muss den Rückzug befehlen, und Kong wird erneut aufgegeben. Daraufhin wird der Angriff aus dem Süden auf Samory aufgeben. Monteil hatte sich 1890–1892 mit einer friedlichen Erkundungsreise von Saint-Louis über Ouagadougou, Sokoto und den Tschad-See nach Tripoli, quer durch die Sahara, einen Namen gemacht.


Mission Destenave 1895–1896

Der französische Statthalter von Bandiagara, Major Georges Destenave, erhielt im April 1895 von seinem militärischen Vorgesetzten, Oberst de Trentinian den Befehl, die "Besitznahme des Nigerbogens zu vollenden". Von Bandiagara aus erforschte er die Landschaften Yaga, La und Niouma. Der Naba von Ouahigouya akzeptierte den von Destenave unterbreiteten Protektoratsvertrag mit Frankreich, der Zutritt ins Reich Ouagadougou wurde ihm von Moro-Naba versagt. Sich nach Süden wendend überquerte D. den Volta und suchte die Provinzen Djilgodi, Aribinda und Liptako auf.


1896 erreichte Destenave einen Vertrag mit den Gurma (20. Januar 1896), am 18. Mai 1896 unterschrieb der König des Yatenga-Reiches einen Protektoratsvertrag, am 16. September folgte ein Vertrag mit Djilgodi, das nunmehr Vasall Aguibous, des durch die Franzosen inthronisierten Königs des Macina war und schliesslich stimmte am 28. Oktober Aribinda einem Suzeränitäts- und Bestandsvertrag zu.


Mission Blondiaux 1897

Im Februar 1897, nach über einjähriger Pause, rückte Blondiaux aus dem Norden in einer Aufklärungsmission nach Süden vor, sie gelangte bis an die Grenze zwischen Savanne und Waldzone.


Mission Braulot 1897

Am 20. August 1897 wurde die Kolonne Braulot, die Samorys Stützpunkt Bouna einnehmen sollte, vernichtet. Braulot fiel in diesem Gefecht.



3. Phase (1898–1900) Sieg über Samory, gegen die Mossi und den Rabih


Mission Gouraud 1898

Hauptmann Gouraud führte am 12. August 1898 von Sikasso über Tengrela, Tokola, Odienne aus eine Kolonne nach Beyla. Über Nzô vorrückend überschritt Gouraud am 24. September 1898 den Diougou und nahm nach fünf Tagen Marsch durch die Waldsavanne Samory in Géoulé am 29. September in einem Handstreich gefangen. In Beyla, seinem Haftort, sagte am 22. Dezember 1898 der Zivilgouverneur des Soudan, Trentinian Samory zu, dass er deportiert und nicht getötet wird. Am 5. Februar 1899 wurde er von Saint-Louis, wohin er zwischenzeitlich gebracht worden war auf die Insel Missanga in Gabun deportiert. Dort starb er am 2. Juni 1900. An dieser Mission nahm Julien Chanoine im Range eines Leutnants teil.


Mission Voulet-Chanoine 1899–1900

Die Mission Voulet-Chanoine war eine Militäroperation zur Eroberung des Tschad. Sie begann im Januar 1899 unter Führung der Hauptleute Paul Voulet und seines Stellvertreters Julien Chanoine in Say. Sie sollte zusammen mit den Expeditionen von Foureau-Lamy und Gentil die endgültige französische Kontrolle über das Tschad-See-Gebiet herstellen.




Französisch-Westafrika um 1936


Französisch-Sudan


Französisch-Sudan (französisch Soudan Français) war eine französische Kolonie in Westafrika, die zwei Existenzperioden hatte. Die erste reichte von 1890 bis 1902 und die zweite von 1920 bis 1960. Anschliessend wurde das Gebiet unter dem Namen Mali unabhängig.

Am 9. September 1880 wurde im Gebiet des späteren Französisch-Sudan als Obersenegal ein französisches Territorium eingerichtet und am 18. August 1890 in Französisch-Sudan umbenannt, dessen Hauptstadt Kayes war.

Nach der Eingliederung in Französisch-Westafrika 1895 wurde Französisch-Sudan am 10. Oktober 1899 aufgeteilt. Elf südliche Provinzen gingen an Französisch-Guinea, die Côte d'Ivoire und Dahomey, obwohl zwei im folgenden Jahr zurückgegeben wurden. Ab dem 17. Oktober 1899 war Bamako die Hauptstadt des Gebiets. 1894 erfolgte die französische Eroberung von Timbuktu, 1898 von Sikasso.

1902 wurden die nicht in Militärdistrikten organisierten Teile der Kolonie zu Senegambia und Niger, 1904 zu Obersenegal und Niger. 1920 erfolgte eine Reorganisation und der alte Name kam zurück. Ab 1920 hatte Französisch-Sudan die Grenzen des heutigen Mali.

Als Obervolta 1933 zum ersten Mal aufgelöst wurde (1947 wurde es wieder eingerichtet), wurden einige Provinzen Französisch-Sudan zugeteilt.

Nach dem französischen Verfassungsreferendum vom 4. Oktober 1958 wurde die "République Soudanaise" ein Mitglied der französischen Gemeinschaft. Am 25. November 1958 erlangte die ehemalige Kolonie interne Unabhängigkeit.

Am 4. April 1959 wurde Französisch-Sudan mit Senegal zur Mali-Föderation zusammengefasst, die am 20. Juni 1960 innerhalb der französischen Gemeinschaft endgültig unabhängig wurde. Die Föderation brach am 20. August 1960 zusammen, als Senegal sich von ihr trennte. Am 22. September proklamierte Französisch-Sudan die Republik Mali und trat aus der französischen Gemeinschaft aus.



Französisch-Togoland


Französisch-Togoland (französisch: Togoland français) war ein durch den Ersten Weltkrieg entstandenes französisches Mandatsgebiet des Völkerbundes bzw. der Vereinten Nationen in Westafrika. 1960 entstand aus diesem Gebiet die moderne Republik Togo.

m 26. August 1914, unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, rückten britische und französische Truppen in die deutsche Kolonie Togo ein. Nach fünf Tagen kapitulierte die deutsche Polizeitruppe, die hier stationiert war. 1916 wurde Togo in eine britische und eine französische Verwaltungszone aufgeteilt und nach Kriegsende formal zu einem Mandatsgebiet des gerade gegründeten Völkerbundes erklärt, das aber aus verwaltungstechnischen Gründen in einen britischen und einen französischen Teil geteilt blieb. Der französische Teil war dabei erheblich grösser (etwa 2/3 der ursprünglichen Kolonie) und umfasste das gesamte Küstengebiet sowie das Eisenbahnnetz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Teile zu Treuhandgebieten der Nachfolgeorganisation des Völkerbundes, also der Vereinten Nationen, erklärt, ohne dass sich an der geteilten Verwaltung etwas änderte.

1956 wurde Französisch-Togoland zu einer autonomen Republik innerhalb der Union française, verblieb aber unter UN-Treuhandverwaltung. Eine mit allgemeinem Wahlrecht gewählte gesetzgebende Versammlung hatte weitgehende Befugnisse über interne Angelegenheiten der "Republik", daneben gab es ein gewähltes Exekutivorgan, dem ein Premierminister vorstand, der der Legislative verantwortlich war. 1956 wurde dieses System in einer Verfassung festgelegt, die durch ein Referendum bestätigt wurde. Am 10. September 1956 wurde Nicolas Grunitzky Premierminister der "Autonomen Republik Togoland".

Begründet mit Unregelmässigkeiten bei diesem Plebiszit wurde 1958 eine weitere allgemeine Wahl abgehalten, aus der Sylvanus Olympio als Sieger hervorging.

Am 27. April 1960 löste Französisch-Togoland seine verfassungsmässgen Bindungen an Frankreich, entledigte sich seines UN-Treuhandstatus und wurde mit einer provisorischen Verfassung unter dem Präsidenten Olympio unabhängig.



Obersenegal und Niger

Obersenegal und Niger war eine Kolonie innerhalb Französisch-Westafrikas, die von 1904 bis 1920 existierte. Sie war aus der Kolonie Senegambia und Niger hervorgegangen. 1911 wurde Niger ein eigener Militärdistrikt, Obervolta (heute Burkina Faso) 1919 eine eigene Kolonie und das übrige Territorium 1920 zu Französisch-Sudan, dem heutigen Mali. Hauptstadt von Obersenegal und Niger war Bamako



Eroberung des Kong-Reichs 1895


Das Kong-Reich (besser bekannt unter den Namen Wattara-Reich oder korrekter Ouattara-Reich) war ein westafrikanischer, offiziell muslimischer Staat, der im Jahre 1710 gegründet wurde. Die Staatsform des Kong-Reiches war eine Monarchie.

Die Hauptstadt des Reiches war die Stadt Kong. Das Zentrum des Staates befand sich im Nordosten der heutigen Republik Côte d'Ivoire, zudem nahm das Kong-Reich auch grosse Teile von Burkina Faso ein.

Im Jahre 1895 wurde das Reich durch französische Kolonialtruppen eingenommen, der bis dahin unabhängige Staat zerschlagen und das Gebiet dem französischen Kolonialgebiet Französisch-Westafrika einverleibt.

Die einheimische Bevölkerung musste sich nun der französischen Herrschaft unterordnen. Dadurch endete die 175-jährige Geschichte des afrikanischen Landes


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Palais du Gouvernement in Dakar


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Alte Karte von Französisch-Westafrika


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